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Aktuelle abfallwirtschaftliche Nachrichten aus Unterfranken

Jugendzimmer aus Müll

(erstellt am: 08.05.2012)
Würzburg. Eine interessante Sichtweise auf das Thema Abfall wurde von der Würzburger Schülerin Johanna Wolf aufgezeigt. „Das Jugendzimmer aus Müll“ war nämlich der Titel ihrer Facharbeit im Fach Kunsterziehung. 

So präsentierte sie bei der letzten Dienstbesprechung der unterfränkischen Abfallberater verschiedene Einrichtungsgegenstände, die von ihr selbst hergestellt oder umfunktioniert wurden – als „Rohmaterial“ wurden dafür unbrauchbar gewordene  Dinge verwendet, die sonst über Mülltonne, Gelben Sack oder Sperrmüllabfuhr entsorgt würden.

Bei der Gestaltung von Tisch, Regal und Stuhl kam hier eine besondere Kreativität zum Ausdruck und die Abfallberater staunten nicht schlecht, wie ansprechend manches Stück gestaltet wurde.

Vielseitig verwendbar
Ein ausgedienter Kühlschrank wird natürlich ordnungsgemäß als Elektrogerät entsorgt, ohne dass daran vorher noch herumgebastelt wird. Doch als Demonstrationsobjekt zeigt er doch sehr nützliche Eigenschaften, wie die höhenverstellbare Regalfunktion. Ob für Bücher oder Geschirr  - das kann man sich durchaus in einer Studentenbude vorstellen.

Eine andere Regal-Variante: an einer Kleiderstange mit Schnüren aufgehängte Skateboard-Decks, sehr beweglich und daher nicht für alle Blumenvasen geeignet.

Designermodell Tisch
Der Tisch kann schon als ein Designermodell gelten und wurde gebaut aus Schallplatten und Katalogen. Jeweils zwei Versandkataloge wurden mit den Umschlagseiten aneinandergeklebt, die einzelnen Seiten in der Mitte gefaltet (Hinweis: kann etwas dauern) und kreisrund aufgefächert. Jeweils drei von diesen Scheiben – getrennt durch eine Schallplatte - bilden ein Tischbein. Auf einer Sperrholzplatte wurden die Schallplatten überlappend angeordnet und befestigt. Hoher Ästhetik-Faktor!

Röhren-Sessel
Grundbausteine für die Sitzgelegenheiten sind röhrenförmige Verpackungen aus Pappe. Der Sessel besteht aus Geschenkpapierröhren, nicht zu unterschätzen ist der Massageeffekt. Den Stuhl bilden senkrecht aufgestellte Teppichröhren unterschiedlicher Länge - nicht ganz so bequem, aber sehr stabil.

Blüte aus Joghurtbechern
49 plattgedrückte Tetrapak-Milchtüten, die  mit Heißluftkleber zusammenfügt wurden, lassen sich als Teppich oder auch als Luftmatratze nutzen. Lampen sind immer auch ein Kunstobjekt, so auch hier: Drei Federballschläger ohne Bespannung bilden den Korpus, von dem strahlenartig Fahrradspeichen (in den Löchern fixiert) in alle Richtungen weisen. Deren Spitze ist mit Blüten aus aufgeschnittenen Joghurtbechern verziert.

Auch wenn man solche Bauteile nicht immer griffbereit oder in größerer Menge zur Verfügung hat, können diese Beispiele als Anregung für weitere Ideen dienen. Der künstlerische Aspekt steht hier im Vordergrund, doch bleibt nicht zuletzt Gedanke: Im Müll steckt Verwertbares!

Einige der unten dargestellten Fotos finden sich auch in druckfähiger Auflösung in unserer Bilddatenbank.



Fotos: Harald Heinritz
Autor:
Christian Baer
Landkreis Main-Spessart
09353 793-1269
christian.baer@lramsp.de