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Ökologische Fernwärme aus Leider versorgt bald auch das Fernwärmenetz in der östlichen Innenstadt

(erstellt am: 29.08.2012)
Stadt Aschaffenburg. Das Biomasseheizkraftwerk im Leiderer Hafen versorgte bisher den Stadtteil Leider mit Fernwärme aus regenerativer Energie. Zur Erweiterung des Fernwärmenetzes baut die AVG nun eine Leitung, die das Fernwärmenetz Leider mit dem Fernwärmenetz des Heizwerkes in der Werkstrasse verbinden wird. In Zukunft versorgt die Ökowärme aus dem Biomasseheizkraftwerk dann auch das das Fernwärmenetz in der östlichen Innenstadt.

Die für die Versorgung der Wärmekunden in Leider benötigte Wärme wird im  Biomasseheizkraftwerk der Bioenergie Aschaffenburg GmbH erzeugt. Eine neue Wärmeleitung, deren Bau am 30. Juli 2012 beginnt, wird die Wärme aus dem Biomasseheizkraftwerk über das Heizwerk Leider nun weiter in die östliche Innenstadt transportieren. Damit ersetzt die AVG in einem weiteren Fernwärmeabschnitt den fossilen Energieträger Erdgas durch Wärme, die aus Holzhackschnitzeln, also durch erneuerbare Energie erzeugt wurde. Die AVG verfolgt damit konsequent das klimapolitische Ziel, den Verbrauch fossiler Energie zu reduzieren.

Im Biomasseheizkraftwerk werden als Brennstoff Holzhackschnitzel (Waldrestholz und Landschaftspflegeholz) eingesetzt. Die Anlage spart jährlich mehr als 15.000 Tonnen CO2 ein und ist so in punkto Klimaschutz ein Vorreiter.

Das Biomasseheizkraftwerk im Leiderer Hafen stellt mit der gleichzeitigen Stromerzeugung eine echte Kraft-Wärme-Kopplung dar und arbeitet somit besonders effizient und umweltschonend. Ein weiterer Vorteil der Wärme aus dem Biomasseheizkraftwerk liegt in dem äußerst günstigen sogenannten Primärenergiefaktor, der voraussichtlich kleiner als 0,2 sein wird. Dies erfüllt die Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2009 und die des Gesetzes zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich welches bei Neubauten zwingend einen regenerativen Anteil der Wärmeerzeugung vorschreibt.  Nutzt der Hausbesitzer ökologisch erzeugte Fernwärme, kann z. B. auf den Bau einer solarthermischen Anlage verzichtet werden.

Die neue Wärmeleitung wird in Leider im Bereich zwischen der Realschule und dem Dessauer Gymnasium, auf dem Gelände des Freibades an das bestehende Fernwärmenetz angeschlossen. Die Trasse verläuft dann an der Grundstücksgrenze des Freibads zum Volksfestplatz. Eine besondere Herausforderung stellte die Querung des Mains in der Willigis- Brücke dar. Auf der anderen Mainseite verläuft die Leitung in der Straße „Am Floßhafen" und folgt der Lamprechtstraße bis zum Heizwerk Werkstraße. Dort beginnt das bestehende Fernheiznetz der östlichen Innenstadt.

Die neue Wärmetransportleitung wird von der Übergabestation Realschule bis zum Heizwerk Werkstraße ca. 1.400 m lang sein. Der Wärmetransport erfolgt über zwei einzelne wärmegedämmte Rohre (Hin- und Rücklauf), die einen Durchmesser von je ca. 20 cm haben. Sie liegen ca. 1,2 m unter der Erdoberfläche. Die Baumassnahmen sollen bis Ende November / Anfang Dezember 2012 abgeschlossen sein.



Foto: Stadtwerke Aschaffenburg
Autor:
Dirk Rachor
Stadt Aschaffenburg
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