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Erfolgsstory Papiertonne: Die «Blaue» feiert 10-jähriges Jubiläum im Landkreis Kitzingen

(erstellt am: 03.01.2013)
Landkreis Kitzingen. Nach umfangreichen Vorarbeiten und einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit war es nach den Sommerferien soweit: Am 8. September 2003 erhielt Landrätin Tamara Bischof die erste der neuen Papiertonnen.


Damit war der Startschuss für die landkreisweite Verteilung gefallen. Nach knapp drei Monaten waren rund 23.000 blaue Gefäße an die Grundstücke ausgeliefert. 2013 feiert die Papiertonne bei uns im Landkreis nun 10-jähriges Jubiläum.

Die «Blaue» kommt an
Bequem, auf freiwilliger Basis und ohne zusätzliche Kosten. Das waren von Anfang an die Markenzeichen des neuen Sammelsystems Papiertonne. Nicht überraschend war daher die überaus positive Resonanz: Bereits bei der Erstverteilung entschieden sich rund 95 Prozent der Landkreisbürger für die «Blaue». Diese im Vergleich mit anderen Landkreisen sehr hohe Anschlussquote konnte bis heute aufrecht erhalten werden.

Ergänzung Wertstoffsammelstelle
Die Papiertonne löste 2003 die Papiercontainer an den öffentlichen Containerstandorten ab, die wegen Überfüllung und wilden Müllablagerungen oft für Ärger gesorgt hatten. Flankierend zur blauen Tonne wurde ein landkreisweites Netz an Wertstoffsammelstellen eingerichtet, an denen sperrige Kartonagen und Übermengen an Papierabfällen kostenfrei abgegeben werden können.

Fast 70.000 Tonnen
In den neun Jahren seit Einführung der Papiertonne konnten über die blauen Gefäße und die Wertstoffsammelstellen in den Gemeinden mehr als 70.000 Gewichtstonnen an Papierabfällen separat erfasst und einer stofflichen Verwertung zugeführt werden.

Im Durchschnitt befüllt jeder Landkreisbürger die blaue Tonne im Jahr mit rund 85 Kilogramm an Papier und Kartonagen. Jahr für Jahr kommen so im Landkreis Kitzingen zwischen 7.500 und 8.200 Gewichtstonnen an Papierabfällen zusammen. Damit liegt die Papiertonne auf Platz 3 der Wertstoffrangliste.

Ohne zusätzliche Kosten
Anzahl und Größe der Papierbehälter, die einem Grundstück zustehen, orientieren sich an den angemeldeten Restabfallbehältern. Dabei gilt folgende Regelung: Wir verdoppeln das Volumen der Restabfallbehälter und erhalten dadurch das Papiertonnenvolumen, das dem Anwesen zusteht. Wer z.B. eine 120-Liter-Restabfalltonne nutzt, hat Anspruch auf eine 240-Liter-Papiertonne. Nutzern einer 60-Liter-Restabfalltonne steht ebenfalls eine 240-Liter-Tonne in blau zu, da dies der kleinste Papierbehälter ist. Bei nachgewiesenem Bedarf kann außerdem eine zusätzliche Papiertonne beim Landratsamt formlos bestellt werden. Die Nutzung der Papiertonne ist Bestandteil der Abfallgebühr, kostet also nicht extra.

Erlöse stabilisieren Gebührenhaushalt
Aktuell stehen im Landkreis Kitzingen knapp 26.000 Papierbehälter an den Wohngrundstücken. Davon sind 25.059 240-Liter-Papiertonnen, 602 1.100-Liter-Papiercontainer und 24 5.000-Liter-Papiercontainer. Seit 2010 vermarktet der Landkreis Kitzingen die eingesammelten Papierabfälle selbst. Die daraus resultierenden Erlöse helfen mit, dass der Landkreis seine umfangreiche Palette an abfallwirtschaftlichen Leistungen zu einer sehr niedrigen Abfallgebühr anbieten kann, und stabilisieren den Gebührenhaushalt.

Rundweg positives Fazit
Nach 10 Jahren mit der Papiertonne fällt das Fazit durchweg positiv aus: Die «Blaue» erfreut sich einer ungebrochen hohen Akzeptanz und wird eifrig genutzt. Dementsprechend landen heute auch nur noch wenig Papierabfälle ungenutzt in der grauen Restabfalltonne. Für den Landkreis Kitzingen ist die Papiertonne damit eine einzige Erfolgsstory.

Weitere Infos
Ausführliche Informationen zur Einführung der Papiertonne im Landkreis Kitzingen finden Sie in unserer Rubrik «Fachbeiträge»: FB 03 • Die Einführung der Papiertonne im Landkreis Kitzingen



Foto: Harald Heinritz | Landratsamt Kitzingen
Autor:
Reinhard Weikert
Landkreis Kitzingen
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reinhard.weikert@kitzingen.de