Landkreis Bad Kissingen. Umfragergebnis im aktuellen Abfuhrkalender steht fest: Klares Votum gegen die Einführung einer weiteren Abfalltonne.

102 Personen nahmen an einer Umfrage des Kommunalunternehmens zur möglichen Einführung eines vierten Abfallbehälters teil. Zumindest unter 96 Umfrageteilnehmern/-innen ist die Meinung zur Einführung einer Wertstofftonne klar und deutlich: „Bitte keine vierte Abfalltonne vor die Haustür stellen!" Lediglich 6 Teilnehmer/-innen würden die Einführung einer weiteren Tonne begrüßen. Sicherlich ist die Umfrage mit insgesamt 102 Teilnehmern keinesfalls repräsentativ. Dennoch zeichnet sich nach der Auswertung der teils sehr ausführlichen Antworten ein klares Meinungsbild ab: Im Landkreis Bad Kissingen ist man mit dem 3-Tonnen-System aus Bio-, Rest- und Papiertonne in Verbindung mit der Sperrmüllsammlung und dem Wertstoffhofkonzept bestens bedient. Eine vierte Tonne ist daher eigentlich nicht notwendig. Nichtsdestotrotz muss sich das Kommunalunternehmen in naher Zukunft mit dem Thema Wertstofftonne ernsthaft beschäftigen.

Hintergrund:
Die Wertstofferfassung soll in Deutschland weiter ausgebaut werden. Konkret will man mit neuen Regelungen erreichen, dass künftig pro Einwohner sieben Kilo Wertstoffe mehr im Jahr wiederverwertet werden können. Die genauen Bestimmungen für die neue einheitliche Tonne oder ein vergleichbares Sammelsystem (z.B. über Wertstoffhöfe) sollen noch in dieser Legislaturperiode in einem eigenen neuen Wertstoffgesetz beschlossen werden. Völlig ungeklärt ist bislang aber noch, wer das neue Konzept bezahlen soll. Die Neuanschaffung von ungefähr 24.000 Wertstofftonnen kostet ja schließlich etwas. Verschlafen darf man die Entwicklung aber auf keinen Fall. Letztendlich will das Kommunalunternehmen vermeiden, dass plötzlich die Tonne eines Fremdsammlers vor der Haustür steht.

Erst Papier, dann Plastikenschen...
Im aktuellen Abfuhrkalender stellt das Kommunalunternehmen mit der Duotonne eine Möglichkeit einer Weiterentwicklung der Wertstofferfassung im Landkreis Bad Kissingen – ohne vierte Tonne – vor.

Und so könnte es gehen:
Die Blaue Tonne, in der im 4-wöchentlichen Abholrhythmus Papier eingesammelt wird, wird zweimal im Jahr „zweckentfremdet" und am Tag nach einer Papier-Leerung z.B. im Mai und ein zweites Mal im November auch zur Wertstofftonne. Die Landkreisbürger könnten dann ihre Blaue Tonne mit den Materialien wie Pfannen, Werkzeuge, Spielzeug, Plastikwannen, Textilien, Fön oder Wecker bestücken.

Vorteile:
Erstens für den Bürger, der keine vierte Tonne benötigt. Ihre Einführung würde den einen oder anderen vor große Platzprobleme stellen. Dann kostenmäßig: Eine vierte Tonne ist teurer, als eine bereits vorhandene Tonne zweimal zusätzlich abholen.

Interessante Antworten 
Aufgrund der teils sehr ausführlichen Antwortschreiben zeigt sich, dass sich die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Bad Kissingen sehr ernsthaft und konstruktiv mit dem Thema Wertstofftrennung/-tonne auseinandersetzen.

Hier einige Zitate aus den eingegangen E-Mails und Briefen:
 
„Wir finden den Vorschlag der Duotonne gut. Besser als eine vierte Tonnen. Sie ist kostengünstiger und das Platzproblem ist gelöst."
 
„Das bisher praktizierte System mit drei Mülltonnen und Wertstoffhof funktioniert und hat sich bestens bewährt. Ein zusätzliche vierte Mülltonne ist absolut überflüssig und auch aus Kostengründen abzulehnen."
 
„Vierte Tonne: Wir brauchen keine vierte. Gründe: Richtig sortieren und Abfallkalender beachten!"
 
„Ich wäre schon für die vierte Tonne, wenn es nicht mit Mehrkosten verbunden wäre."

Kleines Dankeschön
Unter allen Einsendungen werden 10 Gutscheine der KissSalis Therme verlost. Die Gewinner werden in den nächsten Tagen schriftlich benachrichtigt.

Bildquellen: himberry / photocase.com; Stadt Schweinfurt