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Aktuelle abfallwirtschaftliche Nachrichten aus Unterfranken

Umweltstation und Stadtreiniger informierten auf der Mainfranken-Messe über das Recycling unserer

(erstellt am: 17.11.2015)
Stadt Würzburg. Der Stand auf der diesjährigen Mainfrankenmesse zeigte mit seinen zahlreichen Exponaten den Weg der verschiedenen Abfall-Fraktionen über das Recycling zum neuen Produkt auf. Die Besucher hatten zudem die Möglichkeit, sich umfassend über die einzelnen Prozesse zu informieren.

So konnten die Besucher zum Beispiel erfahren, dass ein Einwohner in Deutschland 251 kg Papier pro Jahr verbraucht und die Rücklaufquote von Papier immerhin 74% beträgt. Damit ist Deutschland im Papierrecycling weltweit Spitzenreiter. Trotzdem werden 20% der auf unserem Planeten gefällten Bäume für die Herstellung von Papierprodukten eingesetzt, wobei die Papierherstellung entscheidend mitverantwortlich für die Abholzung von Wäldern ist.

Recycling schont natürliche Ressourcen und ist ein energieeffizienter und kostengünstiger Prozess
Deshalb ist es sinnvoll auf Produkte zu setzen, die aus recyceltem Material bestehen. Viele dieser Produkte sind am Siegel "Der Blaue Engel" zu erkennen. Zu den einzelnen Stoffkreisläufen lag am Stand ein Faltblatt aus, dass auch viele Tipps zum bewussten Handeln aufzeigt.

Geniale Abfallverwertung: Aus Holzreststoffen wird eine PC-Maus
Neue technologische Verfahren erschließen neue Verwertungsmöglichkeiten - Weg von fossilen hin zu nachwachsenden Rohstoffen im Alltag: Schon mal etwas von Lignin gehört?

Lignin ist ein beeindruckender organischer Stoff: er fällt als Abfallstoff der Papierherstellung an und ist wie Kunststoff einsetzbar. Als PC-Maus, Handy-Gehäuse, Lineal, Textmarker, aber auch in der Autoindustrie. Am Stand konnten die Besucher diesen vielversprechenden Biokunststoff kennenlernen und sogar das Entstehen eines Lignin-Salamanders am 3D-Drucker verfolgen.

Lignin wird in der pflanzlichen Zellwand eingelagert und bewirkt dadurch die Verholzung der Zelle. Es wirkt bei Gräsern, Stauden, Sträuchern und Bäumen als Strukturgerüst und sorgt dafür, dass Pflanzen im Wind schwanken, aber nicht knicken. Bei der Papierherstellung ist Lignin aber nicht erwünscht, denn es sorgt dafür, dass Papier vergilbt. Daher wird es bei der Zellstoffgewinnung mit anderen nichtfaserigen Teilen des Holzes in einem chemischen Aufschluss- und Kochvorgang fast vollständig entfernt. Weltweit fallen auf diese Weise jährlich etwa 50 Millionen Tonnen Lignin an. Bislang wurde Lignin verbrannt. Dem Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ist es jedoch gelungen, aus den Abfallstoffen der Papierherstellung eine Art flüssiges Holz herzustellen und ein thermoplastisches Material zu entwickeln, das sich zu Formteilen spritzen lässt. Aus Lignin lassen sich so hochwertige Produkte herstellen, die mit Polymer-Kunststoffen konkurrieren können.

 Die Faltblätter zu den verschiedenen Stoffkreisläufen können auf der Webseite der Stadt Würzburg heruntergeladen werden:



Fotos: Umweltstation Würzburg
Autor:
Umweltstation Stadt Würzburg
Stadt Würzburg
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