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Grüngut schießt ins Kraut

(erstellt am: 23.07.2009)
Landkreis Kitzingen. Im Landkreis Kitzingen wird immer mehr Grüngut gesammelt, die Mengen scheinen unaufhaltsam zu steigen. Dies wird aus der Abfallbilanz 2008 ersichtlich.
Jedes Jahr erstellt die Abfallberatung eine Abfallbilanz für den Landkreis Kitzingen. Neben einer Fülle von Zahlen liefert dieses Werk wichtige Hinweise darauf, wie gut die verschiedenen Abfallsammelsysteme funktionieren und wie es um die Motivation der Abfalltrennung bestellt ist.

Konstante Mengen
Im Jahr 2008 tat sich am Abfallwirtschaftskonzept des Landkreises nichts, d. h. neue Sammelsysteme wurden nicht eingeführt, bestehende nicht geändert. Dementsprechend blieben auch die Gesamtmengen der Abfälle weitgehend konstant, wenn man sie mit dem Vorjahr vergleicht. Dies gilt sowohl für die eingesammelten Wertstoffe als auch für die Abfälle, die beseitigt wurden.

Statistisch gesehen hat jeder Einwohner des Landkreises Kitzingen insgesamt 531 Kilogramm (kg) an Abfällen produziert. Davon konnten 403 kg recycelt werden, der nicht verwertbare Rest von 128 kg musste umweltschonend entsorgt werden. Daraus ergibt sich eine sehr gute Recyclingquote von fast 76 Prozent.

Hoch und runter
Interessante Trends zeichnen sich bei einzelnen Abfallfraktionen des Wertstoffkuchens ab. Diese Aussage trifft vor allem für das eingesammelte Grüngut zu. Bereits 2007 war es mengenmäßig an den bis dahin dominierenden Bioabfällen, die in der braunen Tonne erfasst werden, vorbeigezogen. 2008 haben die Grünabfälle erneut stark zugelegt und stiegen auf fast 11.500 Tonnen. Den Löwenanteil steuerten dazu die Häckselaktionen bei. Hier sind die Verwertungswege kurz: Das sperrige Grüngut wird von den Bürgerinnen und Bürgern an den Häckselplätzen in den Gemeinden angeliefert, dann dort gehäckselt und anschließend vor Ort wieder eingesetzt.

Ein dickes Plus war auch bei den getrennt erfassten Elektro- und Elektronikgeräten zu verzeichnen, obwohl dieses Sammelsystem noch recht jung ist. Pro Kopf wurden hier 8 kg an Altgeräten über die vielfältigen Sammelschienen abgegeben.

Bergab ging es dagegen mit den Mengen an Glas und Metallschrott. Dass die Glascontainer immer weniger Besuch erhalten, dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass immer weniger Verpackungen aus Glas verwendet werden. Kunststoffverpackungen sind hier auf dem Vormarsch. Die gesunkenen Metallschrottmengen spiegeln zumindest teilweise auch die gute Wirtschaftslage der vergangenen Jahre wieder. Wertstoffe wie Altmetall waren stark nachgefragt, viele gewerbliche Sammler im Lande unterwegs. Für die kommunalen Sammelsysteme blieb da nur wenig übrig. Es wird interessant sein, die weitere Entwicklung unter den gegenwärtigen Konjunkturbedingungen zu verfolgen.

Weitere Informationen
Einen ausführlichen Bericht zur Abfallbilanz 2008 mit weiteren interessanten Zahlen können Sie als PDF-Datei herunterladen.

Foto: team orange • Das Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg aus «Öffentliche Bilddatenbank Abfallwirtschaft» der Arbeitsgemeinschaft Abfallberatung Unterfranken
Autor:
Reinhard Weikert
Landkreis Kitzingen
09321 928-1201
reinhard.weikert@kitzingen.de