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Abfallbilanz 2015: Die «Streber» vom Landkreis Kitzingen

(erstellt am: 23.03.2016)
Landkreis Kitzingen. Als Streber wurde der Landkreis Kitzingen kürzlich im Magazin «quer» des Bayerischen Fernsehens bezeichnet. Es ging um die Biotonne, die bei uns seit fast 25 Jahren fest etabliert ist. In anderen Kommunen Bayerns dagegen formiert sich auch heute noch Widerstand gegen die Einführung einer braunen Tonne.

«Mit dem Etikett «Streber» können wir gut leben», erklärt der Kitzinger Abfallchef Philipp Kuhn lächelnd zu dem Fernsehbeitrag, «Strebsam sein heißt ja auch, dass man sich immer bemüht, seine Hausaufgaben so gut wie möglich zu machen». Und die hat der Landkreis auch im vergangenen Jahr erledigt. Der Fernsehbeitrag lässt sich in der BR-Medaithek oder auf YouTube ansehen.

Der Bringer: Die Bioabfälle
Die Biotonne wurde 2015 von jedem Landkreisbürger mit durchschnittlich 105 Kilogramm an organischen Küchen- und Gartenabfällen gefüttert. In der Summe kamen dadurch fast 10 000 Gewichts­tonnen an Bioabfällen zusammen, die im vergangenen Jahr erstmals ihren Weg nach Schweinfurt antraten.

In der modernen Vergärungsanlage des Landkreises Schweinfurt konnten allein aus den Kitzinger Biotonnenabfällen fast 2,8 Mio. Kilowattstunden Strom gewonnen werden. Mit dieser Ausbeute ließen sich beispielsweise alle Haushalte der Gemeinde Mainstockheim ein komplettes Jahr lang mit Strom versorgen. Doch aus den organischen Abfällen lässt sich noch mehr herausholen. Neben Strom werden auch Wärme, die in das lokale Nahwärmenetz eingespeist wird, und natürlich als Endprodukt Kompost gewonnen, ein begehrtes Bodenverbesserungsmittel für die Landwirtschaft sowie für den Wein- und Gemüseanbau.

«Mit der Entscheidung, bei der Verwertung unserer Biotonnenabfälle mit dem Landkreis Schweinfurt zu kooperieren, haben wir auf das richtige Pferd gesetzt», erklärt Landrätin Tamara Bischof mit Blick auf die beeindruckende Verwertungsstatistik.

Viel verwertet – wenig entsorgt
Auch die weiteren Abfallzahlen des Landkreises können sich wieder sehen lassen. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt fast 37 000 Tonnen an Wertstoffen getrennt gesammelt, wozu jeder Landkreisbürger im Durchschnitt 413 Kilogramm beisteuerte.

Dem stehen lediglich knapp 9 000 Tonnen an Abfällen gegenüber, die nicht fürs Recycling geeignet waren und daher umweltschonend entsorgt werden mussten. Neben den Biotonnenabfällen haben die Grünabfälle (rund 10 500 Tonnen) und die Papierabfälle (rund 7 500 Tonnen) den größten Anteil am Kitzinger Wertstoffkuchen. In der Restabfalltonne landeten nur knapp 7 000 Tonnen Müll, was einem Pro-Kopf-Aufkommen von lediglich 77 Kilogramm entspricht.

Weitere Informationen
Den ausführlichen Bericht zur Abfallbilanz 2015 und zu den Tätigkeitsschwerpunkten der Abfallberatung finden Sie in der beigefügten PDF-Datei. Informationen zu den Abfallbilanzen der Vorjahre gibt es hier.



Foto: Scania CV AB
Autor:
Reinhard Weikert
Landkreis Kitzingen
09321 928-1201
reinhard.weikert@kitzingen.de