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Ident-System und eingefrorene Mülltonnen

(erstellt am: 30.11.2010)
Landkreis Kitzingen. Eingefrorene Abfallbehälter, die bei der Abfuhr nicht vollständig geleert werden können, sind für die Bürger immer ein Ärgernis. Mit dem neu eingeführten Ident-System zählt im Landkreis Kitzingen jetzt jede Leerung, ist also gebührenrelevant. Wie geht der Landkreis mit eingefrorenen Mülltonnen um? Aufschluss gibt eine Pressemitteilung der dortigen Abfallberatung.

Pressemitteilung der Abfallberatung des Landkreises Kitzingen vom 29.11.2010:



So langsam beginnen wir uns wieder an normale Winter zu gewöhnen, mit Schneefällen in schöner Regelmäßigkeit und frostigen Temperaturen. Neben einer weiß gepuderten Landschaft hat ein solcher Winter aber auch seine Schattenseiten. Eingefrorene Mülltonnen und Verzögerungen bei der Müllabfuhr gehören leider mit dazu.

Chancenlos?
Im Winter scheint es manchmal kein Entrinnen zu geben: Sind die Tonnen sehr voll oder werden feuchte Materialien eingeworfen, friert der Abfall schnell an der Wand oder am Boden der Tonne fest. Häufig sind es dabei die Bioabfälle, die hier aufgrund ihres hohen Feuchtigkeitsgehalts Probleme machen. Doch auch Restabfalltonnen können einfrieren.



Kräftig geschüttelt
Bei der Abfuhr geben die Müllwerker gerade in der kalten Jahreszeit ihr Bestes. Sie rütteln mit der Schüttung des Müllfahrzeugs die Tonnen mehrmals kräftig durch, um die Abfälle zu lösen. Dabei müssen sie aber aufpassen, dass die Abfallbehälter nicht kaputtgehen. Denn die sind durch die Kälte sehr spröde.

Nicht immer haben diese Bemühungen Erfolg und nach der Abfuhr bleiben eingefrorene Reste in der Tonne zurück. «Dann sollen halt die Müllmänner mal zu einem Spaten greifen und den Müll herauskratzen», lautet dann schon mal die Forderung an die Müllwerker. Doch das können die Männer in Orange nicht leisten, denn täglich wollen zwischen 1.500 und 2.000 Mülltonnen geleert werden. Übrig bleibt also nur, selbst einen Spaten in die Hand zu nehmen, um die festgefrorenen Abfälle zu lockern und von der Behälterwand oder dem Boden der Tonne zu lösen. Außerdem lässt sich das Risiko eingefrorener Tonnen vermindern, wenn man einige Ratschläge beherzigt.



Winterfeste Praxistipps
  • Lassen Sie alle Abfälle bereits im Haushalt gut abtropfen. Denn: nur nasses Material kann gefrieren.
  • Packen Sie die Abfälle gut ein. Beim Bioabfall helfen einige Lagen Zeitungspapier oder auch Papiertüten vom Bäcker und Metzger. Alternativ dazu kann man auch Bioabfalltüten aus Recyclingpapier verwenden, die im Handel erhältlich sind. Auf diese Weise wird überschüssige Feuchtigkeit gebunden und der Bioabfall kann nicht so leicht an der Innenseite der Tonne anfrieren. Vom Einpacken der Bioabfälle in Plastiktüten sollte man aber die Finger lassen. Dies gilt auch für so genannte biologisch abbaubare Plastiktüten.
  • Beim Restabfall dagegen können gerne Plastiktüten verwendet werden, in die man die feuchten Abfälle einfüllt.
  • Zusätzlich können die Tonnen auch mit einem Sack ausgekleidet werden. Für die Biotonne gilt aber auch hier: Keine Plastiksäcke verwenden, sondern bitte nur Papiersäcke. Ist die Tonne mit einem solchen Sack ausgestattet, rutschen die Abfälle bei der Abfuhr leichter heraus.
  • Abhilfe schafft auch, wenn man im Vorfeld den Boden der Abfallbehälter mit einem Stück Karton oder zusammengeknülltem Zeitungspapier auslegt.
  • Optimal ist es natürlich, wenn die Abfallbehälter einen weitgehend frostgeschützten Platz, z. B. in der Garage oder an einer Hauswand, erhalten.

Die Leerung zählt

Trotz aller Vorkehrungen kann es aber doch einmal passieren, dass der Müll in der Tonne festfriert. Dann hilft nur noch, sich kurz vor der Abfuhr einen Spaten zu schnappen und den Inhalt der Tonne aufzulockern. Nur so lässt sich gewährleisten, dass der Abfallbehälter vollständig geleert werden kann. Sind Abfallbehälter überfüllt oder ist der Deckel nicht geschlossen, können Regen und Schnee in die Tonne dringen und dort zum Festfrieren der Abfälle führen.
Egal ob eingefrorene oder verpresste Abfälle in der Mülltonne: Die Leerung zählt, auch wenn die Tonne nicht vollständig leer ist. Einen Anspruch auf eine kostenlose Ersatzleerung besteht in diesen Fällen nicht.



Harter Job
Schnee, Glatteis, arktische Temperaturen, Dunkelheit. Müllwerker zu sein, ist in der kalten Jahreszeit alles andere als ein leichter Job. Ärgern Sie sich daher nicht gleich, wenn die Mülltonnen oder auch die Gelben Säcke im Winter nicht immer zur gewohnten Uhrzeit geleert werden. Widrige Straßenverhältnisse, nicht geräumte Straßen oder ein Unfall mit längerem Stau können den Zeitplan der Müllabfuhr in den Wintermonaten schnell durcheinander bringen.



Foto: Harald Heinritz | Landratsamt Kitzingen aus «Öffentliche Bilddatenbank Abfallwirtschaft» der Arbeitsgemeinschaft Abfallberatung Unterfranken
Autor:
Reinhard Weikert
Landkreis Kitzingen
09321 928-1201
reinhard.weikert@kitzingen.de