"Soviel Aufwand für eine Suppe treiben sonst nicht einmal Drei-Sterne-Köche: Instant-Suppen à la 5-Minuten-Terrine sind eine technologische Meisterleistung. Aber was bleibt von den
Nahrungsmitteln übrig?
Gegeben hat es ihn wahrscheinlich schon immer, aber erst in den 70er Jahren vermehrte er sich so, dass ihm die Marketingstrategen einen Namen gaben: Der "situative Einzelesser".
Vorbei sind die Zeiten, in denen sich die Nation um 12.00 Uhr am Mittagstisch niederließ und Mutter das Essen austeilte. Die Mutter muß sich an ihrem Arbeitsplatz verköstigen,
Vater an dem seinigen und die Kinder daheim wollen auch etwas essen. Obendrein wuchs die Zahl der Einpersonen-Haushalte auf heute 33%, die der Zweipersonen-Haushalte auf 28%.
So entstand ein Potential gehetzter Zeitgenossen, die wenig Lust verspüren, auch noch mehrere Töpfe schmutzig zu machen.
Die 5-Minuten-Terrine bietet eine Instant-Mahlzeit, die nur noch mit heißem Wasser übergossen werden muß, Topf und Teller entfallen. Wer ein solches "Bequemlichkeitsprodukt"
herstellt, muß viel Energie reinstecken. Mit Aludeckel und Karton wiegt die Verpackung mitunter mehr als halb soviel wie der Inhalt".
(Aus Öko-Test 3/90: Essen für den Müll).