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Stadtwerke Aschaffenburg sammeln Elektrokleingeräte an Containerstandorten

(erstellt am: 27.01.2014)
Stadt Aschaffenburg. Im letzten Jahr hat der Aschaffenburger Werksenat beschlossen, das Abfallwirtschaftskonzept der Stadt Aschaffenburg durch folgende Maßnahmen zu ergänzen: Straßensammlung von Alttextilien und Schuhen, Sammlung von größeren, stofflich verwertbaren Kunststoffen auf den beiden Recyclinghöfen sowie Sammlung von Elektrokleingeräten mit geeigneten Depotcontainern an 20 - 25 Containerstandorten im Stadtgebiet.

Hausmüllanalyse offenbart kaum Defizite
Vorausgegangen war eine Sortieranalyse von Rest- und Sperrmüll durch die bifa Umweltinstitut GmbH aus Augsburg, die das erfolgreiche städtische Abfallwirtschaftskonzept mit den Erfassungssystemen und den erreichten Sammelmengen im Wesentlichen bestätigte und nur wenige Defizite aufzeigte.
Im Gegensatz zu einer nahezu vollständigen Erfassung bei den Elektrogroßgeräten (190 Tonnen Kühlgeräte, 124 t sonstige Haushaltsgroßgeräte und 372 Tonnen Unterhaltungselektronik, sog. Braune Ware), ist der Erfassungsgrad für Elektrokleingeräte mit 20 % relativ gering.
Im vergangenen Jahr wurden in den beiden Recyclinghöfen 118,5 Tonnen Elektrokleingeräte eingesammelt und verwertet, ca. 1,7 kg je Einwohner. Bei der Restmüllanalyse wurden hochgerechnet noch 7,32 kg Elektrokleingeräte je Einwohner gefunden - ein Zeichen für einen deutlichen Handlungsbedarf.

Der rechtliche Rahmen

Mit dem Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (ElektroG) sind seit 2006 die Kommunen als öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger für die Erfassung von Elektroaltgeräten zuständig.
Nach der Sammlung können die Kommunen die Altgeräte entweder selbst vermarkten oder der Stiftung Elektro-Altgeräte-Register (ear) bereitstellen. In Aschaffenburg wird durch die Selbstvermarktung von Haushaltsgroßgeräten, Unterhaltungselektronik und Elektrokleingeräten inzwischen ein positiver Beitrag zur Entlastung der Abfallgebühren erzielt. Nur Kühlgeräte und Gasentladungslampen (Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren) werden noch über ear der Verwertung zugeführt.
Überlegungen zu einem Holsystem parallel zu der Altkleidersammlung wurden wegen erheblicher Beraubung bei solchen Sammlungen nicht weiterverfolgt.

Sammelcontainer für Elektrokleingeräte

Seit vergangenem Jahr haben erste Abfallwirtschaftsbetriebe Sammelcontainer für Elektrokleingeräte außerhalb der Recyclinghöfe aufgestellt. Die Erfahrungen z.B. aus der Stadt Augsburg zeigen, dass eine enorme Steigerung der Sammelmenge an Elektrokleingeräten erzielt werden konnte.
Da es in Aschaffenburg bereits 86 Standplätze für Glas- und Dosencontainer gibt, die von der Bevölkerung sehr gut angenommen werden, war es naheliegend, einen Teil diese Plätze um Sammelcontainer für Elektrogeräte zu ergänzen.

Die Standorte
An folgenden 18 Containerstandorten wurden in den letzten beiden Wochen solche Sammelcontainer in Aschaffenburg aufgestellt:

Strietwaldstraße: Stadtteil Strietwald
Stollstraße: Stadtteil Damm
Erthalstraße: Innenstadt
Horchstraße: Innenstadt
Südbahnhofstraße: Innenstadt
Elsässer Straße: Stadtteil Österreicher Kolonie
Volksfestplatz: Stadtteil Leider
Kneippstraße: Stadtteil Godelsberg
Glaserstraße: Stadtteil Gailbach
Schweinheimer Straße: Stadtteil Schweinheim
Hefner-Alteneck-Straße: Stadtteil Schweinheim
Aumühlstraße: Stadtteil Schweinheim
Hafenbahnhofstraße: Stadtteil Leider
Kleiner Auweg: Stadtteil Nilkheim
Flurstraße: Stadtteil Obernau
Am Obstkeller: Stadtteil Obernau
Blütenstraße: Stadtteil Schweinheim
Seidelstraße: Stadtteil Leider

An fünf weiteren Standorten sind noch Umbauten erforderlich, bevor die Container aufgestellt werden können. Dann hoffen die Stadtwerke, jährlich bis zu 7 kg je Einwohner zusätzliche Wertstoffe zu erfassen und dem Restmüll fernhalten zu können.

Sammelcontainer nach Maß
Die Anforderungen an die Sammelbehälter waren: hohe Beraubungssicherheit durch Bodenentleerung und eine sichere Einwurfklappe, Aufnahmefähigkeit von Elektrogeräten bis zur Größe eines PCs (Big Tower), Vermeidung von Verletzungsgefahren insbesondere bei Kindern, reduzierte Leerungsintervalle durch ein möglichst großes Sammelvolumen, gute Schallisolierung nach Lärmschutzklasse 1, schnelle Entleerungsmöglichkeit durch Fahrzeuge mit Kranaufbau, ansprechendes Design und eine hohe Haltbarkeit von mindestens zehn Jahren.
Mit der Firma Kinshofer Technik aus Miesbach haben die Stadtwerke einen Lieferanten gefunden, der im Wettbewerb ein überzeugendes Konzept vorgelegt hat und diese Anforderungen in optimaler Weise erfüllt, so dass 24 Sammelbehälter und ein passender Krananbau für ein bestehendes Sammelfahrzeug bestellt wurden.
Die Sammelcontainer sind bereits vorgerüstet für eine elektronische Füllstandsanzeige, um gegebenenfalls eine bedarfsgerechte Leerung durchführen zu können; hierfür müssen in den nächsten Monaten jedoch erst noch Erfahrungen gesammelt werden.

Das darf hinein
In die Container eingeworfen werden können praktisch alle Elektrogeräte, die durch die Einwurfklappe von 70 x 40 Zentimetern passen, wie Haushaltskleingeräte (z. B. Mixer, Kaffeemaschinen, Bügeleisen, Toaster, Wasserkocher, Nähmaschinen), Geräte zur Körperpflege (z. B. Föhn, Rasierapparate, elektrische Zahnbürsten), Computer und Zubehör, Unterhaltungselektronik (z. B. Radios, CD-Player, Kopfhörer, kleinere Fernseher, Projektoren), Fotoapparate und Handys.
Nur die bruchempfindlichen Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen dürfen nicht in die Sammelcontainer; sie können weiterhin im Handel und in den Recyclinghöfen abgegeben werden.

Erste Erfahrungen
Die bisherige Praxiserfahrung ist durchweg positiv. Die Behälter werden von den Aschaffenburger Bürgerinnen und Bürgern gut angenommen und die ersten Leerungen waren bereits erforderlich.

 



Fotos: Stadtwerke Aschaffenburg

 

Autor:
Dirk Rachor
Stadt Aschaffenburg
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dirk.rachor@stwab.de