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Fast immer ein Fall für die Biotonne: Neophyten und kranke Pflanzen richtig entsorgen

(erstellt am: 15.07.2015)
Landkreis Kitzingen. Wohin gehören eigentlich kranke Pflanzen und Neophyten wie der Riesenbärenklau oder die berüchtigte Ambrosie? Meist ist der richtige Platz in der Biotonne, es gibt aber eine Ausnahme.

Neophyten sind Pflanzen, die vom Menschen in Gebiete eingeschleppt wurden, in denen sie ursprünglich nicht heimisch waren. Diese Pflanzen werden vor allem dann als problematisch angesehen, wenn sie andere Arten verdrängen, schützenswerte Lebensräume gefährden oder als Unkräuter wirtschaftliche Schäden verursachen. Bekannte Vertreter sind beispielsweise die Ambrosie oder die Goldrute. Hat man Neophyten aus dem eigenen Garten entfernt, stellt sich die Frage nach dem richtigen Entsorgungsweg. Das gilt auch für kranke Pflanzen oder Pflanzenteile.

Goldrute, Orientalisches Zackenschötchen, Riesen-Bärenklau und Jakobskreuzkraut
Die Neophyten Goldrute, Orientalisches Zackenschötchen und Riesen-Bärenklau sowie das heimische Jakobskreuzkraut können bedenkenlos in die Biotonne gegeben werden. Die Temperaturen bei der Vergärung bzw. Kompostierung gewährleisten, dass deren Samen zuverlässig abgetötet werden. Sollte die braune Tonne nicht ausreichen, kann man zum kostenpflichtigen Grüngutsack greifen oder die Pflanzen am Kompostwerk Klosterforst anliefern. Beim Transport sollte man darauf achten, dass kein Samenflug entsteht.

Keine Entsorgungsoption sind dagegen die Grüngutcontainer und Häckselplätze in den Gemeinden, da hier das Risiko von Samenflug und damit einer weiteren Ausbreitung besteht. Auch der Komposthaufen im eigenen Garten sollte für diese Pflanzen tabu sein.

Sonderfall Ambrosia
Anders verhält es sich mit der Ambrosia. Ambrosiapollen sind starke Allergene, die zu Heuschnupfen und Asth­ma führen können. Ambrosiapflanzen gehören in einer Plastiktüte verpackt in die Restabfalltonne. Der Inhalt der grauen Tonne wird im Müllheizkraftwerk verbrannt, sodass die Pflanze zuverlässig vernichtet wird.

Befallenes Kastanienlaub und kranke Tomatenpflanzen
Fragen zur korrekten Entsorgung werfen auch immer wieder kranke Pflanzen oder Pflanzenteile auf. Kastanienlaub, das von der Miniermotte befallen ist, wie auch Tomatenpflanzen, die an der Kraut- und Blaufäule erkrankt sind, können bedenkenlos in die Biotonne oder den Grüngutsack gegeben werden. Auch eine Anlieferung am Kompostwerk ist möglich, wobei man befallenes Kastanienlaub beim Personal melden sollte. Über die Grüngutcontainer, Häckselplätze und den eigenen Komposthaufen sollten diese Pflanzen dagegen nicht entsorgt werden.



Links

Die Biotonne: mehr Informationen
Tonnenkombinationen und Abfallgebühr: mehr Informationen
Kompostwerk Klosterforst: mehr Informationen
Der Grüngutsack: mehr Informationen
Grüngutcontainer: mehr Informationen
Häckselaktionen: mehr Informationen
Hinweise zur Allergie-Pflanze Ambrosia: mehr Informationen


Bildunterschrift: Ein bekannter Neophyt: Die Ambrosie

Foto: Père Igor / Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Autor:
Reinhard Weikert
Landkreis Kitzingen
09321 928-1201
reinhard.weikert@kitzingen.de