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Presseartikel der Main-Post, Schweinfurt, vom 4. November 2016
Autor: Uwe Eichler
Dort seien in Folge schon „Dioxine in der Büffel-Mozarella“ gefunden worden. Der Schweinfurter Abfallberater hat im Film eine kleine „Gastrolle“.
Seit 25 Jahren agieren die Wertstoff-Experten der unterfränkischen Städte und Landkreise im Verbund, zusammen mit dem Würzburger „Zweckverband Abfallwirtschaft“. Von Anfang an ging es darum, nicht nur in den Tonnen, sondern auch bei der Abfallberatung Ressourcenvergeudung zu vermeiden, Synergien und Gemeinsamkeiten zu nutzen, Wissen und Qualitäts-Standards zu verbinden. Am 23. Januar 1991 fand das Gründungstreffen statt, ebenfalls im Rahmen einer Dienstbesprechung im Landratsamt Schweinfurt. Entsprechend gehörte nun Landrat Florian Töpper zu den Gratulanten.
Initiator und erster Sprecher war seinerzeit der Aschaffenburger Jürgen Morlok, mit Helmut Schenk (Würzburg) als Stellvertreter. In Zeiten, als vielerorts noch das Einfüllen heißer Asche in die Tonne als größtes Problem der Müllentsorgung galt, setzte die Arge neue Maßstäbe. Das erste gemeinsame Projekt war die Erarbeitung umfassender Abfallkonzepte für 25 Gewerbezweige. In den 90ern gab es eine Fülle an Themen, wie Biotonne und Müllverwiegung. Außerdem eine Kampagne gegen Dosenmüll, was 1997 spektakulär mit einem Kehraus am Schweinfurter Rathaus in Szene gesetzt wurde. Oberbürgermeister und Landräte griffen für die „Dosenfreie Zone“ werbewirksam zum Besen, und ließen tausende Blechdosen scheppern. Seit 2003 landen Kunststoff-Flaschen in den „Schluckern“ der Rücknahme-Automaten. Im gleichen Jahr würdigte Umweltminister Schnappauf das Engagement im aktiven Umweltschutz mit einer Urkunde. Es gab Besichtigungsfahrten, zu Firmen, Müllheizkraftwerken, Sortieranlagen, und Infoveranstaltungen. Eine Wanderausstellung zeigte 1998 die Geschichte ewigen Menschheits-Kampfs mit dem Müll, seit Ötzis Zeiten.
Zum Jahrtausendwechsel ging die Arge online (www.abfallberatung-unterfranken.de), das grelle Layout früher Jahre ist längst überarbeitet. Zwischenzeitlich wurden 8000 Bilder zum Thema Abfallwirtschaft gesammelt (www.abfallbild.de). Schöne Geschichte am Rande: Über diese Datenbank wurde die Schäferhündin Roxy wiedergefunden, die ihre ehemalige Besitzerin aus gesundheitlichen Gründen hatte abgeben müssen. „Roxette vom Steinernen Tisch“ befindet sich nun in der Familie von Reinhard Weikert, im Landkreis Kitzingen, zusammen mit Hund Merlin. Weikert ist aktueller Sprecher der Arge, zusammen mit Andreas Sandwall (aus dem Landkreis Bad Kissingen), als mittlerweile gleichberechtigte Doppelspitze.
Es liegen noch einige Zukunfts-Themen auf Halde – zwischen Komposthaufen, Elektroschrott, Recycling-Produkten oder Müll und Biomasse als Energielieferanten. Ein weniger kompliziertes System, etwa durch die Einführung von Wertstofftonnen, ist immer noch nicht in Sicht. Bleibt die Resteverwertung: „Lecker Essen aus Resten“ nannte sich 2012 die erfolgreichste Ufra-Aktion. 2015 folgte die Abfall-App, mittlerweile gibt es auch eine mehrsprachige Abfalltrennhilfe für Flüchtlinge: der Flyer wurde zum Jahreswechsel gedruckt, und fand laut Arge großen Zuspruch.
Linkes Bild: v.l.n.r. die ehemaligen Sprecher Ludwig Paul (Stadt Schweinfurt) und Volker Leiterer (Landkreis Schweinfurt), der derzeitige Sprecher Andreas Sandwall (Landkreis Bad-Kissingen), Abfallberater Andreas Rehberger (Stadt Schweinfurt), der derzeitige Sprecher Reinhard Weikert (Landkreis Kitzingen), der ehemalige Sprecher Jürgen Morlok (Landkreis Aschaffenburg) und vorne Abfallberaterin Monika Böhm-Weniger (Landkreis Schweinfurt) | Bildquelle: Uwe Eichler, Main-Post
Rechtes Bild: Die wiedergefundene Schäferhündin Roxette vom Steinernen Tisch | Bildquelle: Reinhard Weikert / abfallbild.de