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«Das ist der erste richtige Entsorgerwechsel bei uns seit fast 40 Jahren», erklärt Landrätin Tamara Bischof dazu, «Daran müssen wir uns alle erst einmal gewöhnen.» In den Jahren davor waren die Firma Veolia Umweltservice Süd bzw. ihre Vorgängerfirmen lange für die Müllabfuhr zuständig.
Europaweite Ausschreibung
Ab dem 2. Januar 2017 fährt nun Knettenbrech + Gurdulic den Kitzinger Müll ab. Ein Jahr zuvor hatte der Landkreis Kitzingen neben anderen abfallwirtschaftlichen Dienstleistungen auch das Einsammeln und Befördern der Rest-, Bio- und Papierabfälle neu ausgeschrieben. Dazu ist er gesetzlich verpflichtet. Aufgrund des hohen Auftragswerts musste die Ausschreibung europaweit erfolgen.
Das wirtschaftlichste Angebot wurde von dem Wiesbadener Entsorgungsunternehmen Knettenbrech + Gurdulic abgegeben, das damit den Auftrag erhielt. Der Müllabfuhrvertrag läuft über einen Zeitraum von fünf Jahren und kann einseitig durch den Landkreis um maximal zwei weitere Jahre verlängert werden. Neben der Abfuhr übernimmt die Entsorgerfirma auch die Tonnenauslieferung und -abholung. Im Auftrag der «Dualen Systeme» kümmert sich das Unternehmen darüber hinaus seit Jahresanfang um die Gelben Säcke und Dosencontainer.
Abfuhrtage unverändert
«Unser Konzept der Müllabfuhr der letzten Jahre hat sich bestens bewährt. Darum haben wir in der Ausschreibung auch klare Vorgaben für die Zukunft gemacht», erklären Philipp Kuhn und Reinhard Weikert von der Kommunalen Abfallwirtschaft, die von Seiten der Landkreisverwaltung das Ausschreibungsverfahren maßgeblich begleiteten. Somit konnte gewährleistet werden, dass sich zwar die Entsorgerfirma änderte, nicht aber die gewohnten Abfuhrbezirke und -tage. Aufpassen muss man bei der Bereitstellung der Mülltonnen aber trotzdem, da das neue Abfuhrunternehmen die Touren zeitlich sicher anders plant als früher. Auch sonst bleibt alles beim Alten: Die wöchentliche Abfuhr der Biotonne in den Sommermonaten findet wie gewohnt zwischen Mitte Mai und Ende Oktober statt.
Neu dagegen sind die Müllfahrzeuge, die nach den Vorgaben der Ausschreibung nun die strenge Euro-VI-Norm erfüllen müssen. Damit leistet der Landkreis Kitzingen auch bei der Müllabfuhr einen wertvollen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz. Aus dem Straßenbild verschwunden sind dagegen die Seitenlader-Müllfahrzeuge, die nur einen Mann Besatzung haben. Sie sorgten in der Vergangenheit das eine oder andere Mal für Probleme bei der Müllabfuhr. Die neue Abfuhrfirma dagegen setzt ausschließlich auf Fahrzeuge, die mit zwei Mann besetzt sind: einem Fahrer und einem Lader.
Neues Personal und neue Fahrzeuge
Für den neuen Auftrag im Landkreis Kitzingen hat die Firma Knettenbrech + Gurdulic 15 neue Müllfahrzeuge beschafft und 30 Mitarbeiter neu eingestellt. «Am Anfang wird bei der Müllabfuhr sicher nicht alles zu 100 Prozent rund laufen», warnt Philipp Kuhn vor und wirbt um Verständnis: «Das neue Abfuhrpersonal muss sich mit dem Landkreis auch erst einmal vertraut machen.» Bleiben Mülltonnen daher unverschuldet ungeleert, werden sie von der Abfuhrfirma selbstverständlich nachgeleert.
Die neue Firma
Die Firma Knettenbrech + Gurdulic ist ein mittelständisches Entsorgungsunternehmen, das im Jahr 2001 gegründet wurde. Seinen Hauptsitz hat es in Wiesbaden. Die Müllabfuhr im Landkreis Kitzingen wird operativ aber von der neu gegründeten Niederlassung in Kitzingen aus durchgeführt. Das Unternehmen beschäftigt derzeit insgesamt mehr als 800 Mitarbeiter und war bisher schwerpunktmäßig vor allem im Rhein-Main-Neckar-Gebiet aktiv. So betreut die Firma beispielsweise auch das Abfallmanagement am Frankfurter Flughafen.
Hat der neue Abfuhrvertrag Auswirkungen auf die Müllgebühren? «Die bleiben in diesem Jahr in jedem Fall stabil», beruhigt Philipp Kuhn.
Ab 1. Januar 2017 zuständig für die Abfuhr der Restabfall-, Bio- und Papiertonne:
KNETTENBRECH + GURDULIC Service GmbH & Co. KG
Tel. 09321 26290-48
E-Mail: abfuhr-kt@knettenbrech-gurdulic.de
Foto:Harald Heinritz / Landratsamt Kitzingen