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Zwischenfazit nach zwei Monaten: Müllabfuhr läuft wieder weitgehend rund

(erstellt am: 13.03.2017)
Landkreis Kitzingen. Mittlerweile kommt die neue Abfuhrfirma gut mit der Müllabfuhr zurecht. Dies konnte Abfallchef Philipp Kuhn den Kreisräten in der letzten Sitzung des Umwelt-, Verkehrs- und ÖPNV-Ausschusses berichten.

«Nach den Startschwierigkeiten in den ersten Wochen funktioniert die Müllabfuhr nun wieder weitgehend wie gewohnt». So charakterisiert Philipp Kuhn, Sachgebietsleiter der Kommunalen Abfallwirtschaft am Landratsamt, die aktuelle Situation mit der neuen Abfuhrfirma, die seit Jahresanfang die Mülltonnen leert.

Müllabfuhr jetzt in grün
Sie gehören mittlerweile zum Straßenbild im Landkreis Kitzingen, die dunkelgrünen Müllfahrzeuge der Firma Knettenbrech + Gurdulic aus Wiesbaden. Das mittelständische Abfuhrunternehmen aus Hessen hatte im vergangenen Jahr die europaweite Ausschreibung der Müllabfuhr gewonnen und ist seit Jahresbeginn für die Leerung der grauen, braunen und blauen Tonnen zuständig. Es löste damit die bisherige Abfuhrfirma ab, die sich fast 40 Jahre lang im Landkreis Kitzingen um die kommunale Müllabfuhr gekümmert hatte.

Reklamationen gehen deutlich zurück
Da das Wiesbadener Abfuhrunternehmen mit einer komplett neuen und unerfahrenen Mannschaft an den Start gehen musste und außerdem nur wenig Vorbereitungszeit hatte, kam es in den ersten Wochen des Jahres zu vermehrten Reklamationen über nicht geleerte Tonnen. «Da hatten wir an die 100 Beschwerden pro Woche, die beim Landratsamt eingingen», erläutert Dr. Reinhard Weikert. Im Februar seien die Reklamationen dann aber schon deutlich zurückgegangen, so der stellvertretende Sachgebietsleiter weiter. In der dritten Februarwoche gingen lediglich 20 Reklamationen bei der Abfallbehörde ein. Mittlerweile drudeln nur noch vereinzelt Beschwerden ein.

«Jede vergessene Tonne ist natürlich ein Ärgernis», räumt Philipp Kuhn ein, «aber bei der Diskussion um die Reklamationen in den ersten Wochen muss man auch das große Ganze sehen.» So stehen im Landkreis Kitzingen rund 75.000 Müllbehälter an den Grundstücken und Woche für Woche haben die Müllwerker etwa 18.000 Mülltonnen zu leeren.

Schwierige Ausgangsposition
Steht eine neue Firma am Start, sind Anfangsschwierigkeiten bei der Müllabfuhr aufgrund mangelnder Ortskenntnis und Erfahrung nie ganz zu vermeiden. «Damit steht der Landkreis Kitzingen nicht alleine da. Auch in anderen Kommunen läuft bei einem Entsorgerwechsel nicht alles von Beginn an reibungslos», weiß Dr. Weikert aus zahlreichen Gesprächen mit Kollegen.

Im Landkreis Kitzingen hatte die Firma Knettenbrech + Gurdulic noch mit weiteren Schwierigkeiten zu kämpfen. So konnte man sich erst zwei Monate vor Beginn des neuen Auftrags nach geeignetem Personal umsehen und die notwendigen organisatorischen und logistischen Vorbereitungen für die Übernahme der Müllabfuhr angehen. Verantwortlich dafür waren Verzögerungen beim Ausschreibungsverfahren. Ein unterlegener Bieter war über zwei Instanzen gerichtlich gegen die Vergabe des Auftrags vorgegangen. Letztlich zwar erfolglos, aber das Verfahren konnte dadurch erst Ende Oktober letzten Jahres abgeschlossen werden.

Auch das Wetter spielte der neuen Abfuhrfirma nicht in die Karten. Schnee- und Eisglätte sorgten bereits Anfang Januar für Verzögerungen bei der Müllabfuhr. Ende des Monats musste die Abfuhr aufgrund von Blitzeis zeitweise sogar komplett eingestellt werden. Auch zwei unverschuldete Unfälle mit Müllfahrzeugen brachte tageweise die planmäßige Müllabfuhr durcheinander. Auf diese Verzögerungen bzw. Ausfälle reagierte die Firma engagiert und flexibel, indem die Abfuhr nicht geleerter Tonnen dann am Samstag nachgeholt wurde.

Die florierende Konjunktur in Deutschland mit einer niedrigen Arbeitslosenquote macht es für viele Firmen derzeit schwer, kurzfristig geeignetes Personal auf dem Arbeitsmarkt zu finden. So erging es auch der neuen Abfuhrfirma bei der Suche nach Fahrern und Ladern für die Müllabfuhr. Dazu kam, dass erfahrenes Personal von der ehemaligen Abfuhrfirma bisher nicht zum neuen Entsorger wechselte.

Kein Fall für das Landratsamt: Die Abfuhr der Gelben Säcke
«Mit der Abholung der Gelben Säcke hat der Landkreis absolut nichts zu tun.» Diesen Satz mussten Philipp Kuhn und seine Mitarbeiter in den vergangenen Wochen tagtäglich viele Male wiederholen und erläutern. Grund dafür ist, dass die Firma Knettenbrech + Gurdulic seit Jahresanfang nicht nur die kommunale Müllabfuhr – also die Leerung der Restabfall-, Bio- und Papiertonnen – durchführt, sondern zusätzlich die Abholung der Gelben Säcke unter ihren Fittichen hat. Nur ist hier nicht der Landkreis Auftraggeber, sondern die so genannten Duale Systeme. Beauftragt mit den Gelben Säcken und den Dosencontainern im Landkreis Kitzingen wurde die Firma Knettenbrech + Gurdulic vom Dualen System RKD Recycling Kontor Dual GmbH & Co. KG aus Köln. Bei Reklamationen zu den Gelben Säcken sollte man sich daher immer direkt an das Abfuhrunternehmen wenden, empfiehlt Philipp Kuhn. Denn das Landratsamt könne hier nicht weiterhelfen.

Ausblick
«Die meisten Betroffenen haben mit großem Verständnis reagiert, wenn die Mülltonne in der Anfangszeit einmal nicht planmäßig geleert wurde», lobt Dr. Reinhard Weikert die Kitzinger Bürgerinnen und Bürger für Ihre Geduld in den ersten Wochen des Jahres. Man habe die Reklamationen umgehend an die Abfuhrfirma weitergegeben, die die Tonne dann so schnell wie möglich nachgeleert habe. Nun gehe es noch darum, die letzten Probleme zu lösen, damit die Müllabfuhr wieder im gesamten Landkreis wie gewohnt funktioniert.

Kontaktdaten der neuen Abfuhrfirma:

KNETTENBRECH + GURDULIC Service GmbH & Co. KG
Tel. 09321 26290-48
E-Mail: abfuhr-kt@knettenbrech-gurdulic.de



Foto: Harald Heinritz / Landratsamt Kitzingen

Autor:
Reinhard Weikert
Landkreis Kitzingen
09321 928-1201
reinhard.weikert@kitzingen.de