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Eine gern übersehene Warnung: «Bitte keine heiße Asche einfüllen»

(erstellt am: 30.01.2018)

Landkreis Kitzingen. Dieser Hinweis prangt nicht umsonst auf jeder Restabfalltonne. Immer wieder führt nicht vollständig erkaltete Asche in der Tonne zu beschädigten Abfallbehältern oder sogar zu lebensgefährlichen Bränden.


Die unterschätzte Gefahr

Holz- und Kachelöfen sind heute schwer in Mode. Sie spenden angenehme Wärme und verbreiten eine wohlige Atmosphäre. Ist das Feuer niedergebrannt, kommt die Asche in die Mülltonne. Dabei wird gerne übersehen, dass Asche nur dann in die Mülltonne darf, wenn sie vollständig erkaltet ist. Und ihr Platz ist ausschließlich in der grauen Restabfalltonne.

Gefahr für Leib und Leben
«Noch immer vergeht kaum eine Woche, in der uns nicht Abfallbehälter gemeldet werden, die durch heiße Asche beschädigt oder gar zerstört wurden», weiß Gabriele Richmond, beim Team der Kommunalen Abfallwirtschaft zuständig für die Mülltonnen. «Wenn es dann bei einem Loch in der Tonne bleibt, muss man schon von Glück sprechen», ergänzt ihre Kollegin Nicole Ruß. Beide kennen genügend Fälle, bei denen es nicht bei einer kaputten Tonne blieb. Da musste dann die Feuerwehr ausrücken, um in Brand geratene Mülltonnen zu löschen und ein Übergreifen der Flammen auf Gebäude zu verhindern. Nicht immer gehen solche Brände glimpflich aus. In der Vergangenheit führte glühende Asche in der Mülltonne auch schon zu Wohnungsbränden und Bränden in Müllfahrzeugen. Spätestens hier droht echte Gefahr für Leib und Leben.

Kein Risiko eingehen

«Asche darf erst dann in die Restabfalltonne, wenn sie wirklich vollständig erkaltet ist.» Diesen dringenden Appell richtet Abfallberater Harald Heinritz nicht zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. Man dürfe sich nicht davon täuschen lassen, dass die Asche von außen schon erloschen scheint, so der Heinritz weiter. Im Inneren des Aschehaufens könne sie nämlich noch glühen, was verheerende Folgen haben kann. So können selbst kleinste Glutreste in Verbindung mit Luft und Abfällen schnell gefährliche Schwelbrände auslösen und zu Bränden in der Mülltonne oder sogar im Müllfahrzeug führen. Daher rät der Abfallexperte: «Kippen Sie Kohle-, Holz- oder Grillasche nicht gleich in die Mülltonne, sondern lassen Sie sie erst in einem Metallbehälter mit Deckel vollständig abkühlen.» Dieser Aschebehälter sollte natürlich nicht im näheren Umkreis von brennbaren Gegenständen aufgestellt werden.

Für die Biotonne tabu

Noch immer stoßen die Müllwerker auf Biotonnen, die mit Asche befüllt sind. Diese Tonnen erhalten dann einen roten Aufkleber und werden nicht geleert. Asche, egal ob Kohle-, Holz- oder Grillasche, hat in der braunen Biotonne nichts verloren. Aschen sind mit Schadstoffen belastet und daher für die Bioabfallverwertung denkbar ungeeignet. Aus diesem Grund raten die Abfallberater auch dringend davon ab, Asche auf den Komposthaufen im Garten zu geben. 

Keine Annahme am Wertstoffhof
Aufgrund der Brandgefahr werden Aschen am Wertstoffhof Kitzingen generell nicht angenommen.

Ersatz kostet
Muss eine durch heiße Asche beschädigte Mülltonne ausgetauscht werden, wird man zur Kasse gebeten. Für den 60-Liter-Abfallbehälter etwa werden inklusive Austausch rund 53 Euro fällig. Dieses Geld kann man besser anlegen, beispielsweise für ein schönes Abendessen zu zweit.

Informationsbroschüre «Keine heiße Asche einfüllen»
Die hier genannten Praxistipps zur richtigen Entsorgung von Asche haben wir auch in einer Infobroschüre zusammengestellt, die es bei den Stadt- und Gemeindeverwaltungen oder beim Landratsamt gibt. Im DownloadCenter von abfallwelt.de kann sie als gedruckte Ausgabe kostenlos bestellt oder als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Autor:
Reinhard Weikert
Landkreis Kitzingen
09321 928-1201
reinhard.weikert@kitzingen.de
Foto: Scania CV AB