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Ident-System erfolgreich gestartet

(erstellt am: 27.04.2010)
Landkreis Kitzingen. Seit dem 1. Januar 2010 gilt im Landkreis Kitzingen in das Motto «Die Leerung zählt». Mit der Einführung des neuen transpondergestützten Ident-Systems werden die Leerungen von Restabfall- und Biotonne zu einer gebührenwirksamen Komponente. Ein weiterer Schritt in Richtung verursachergerechter Müllgebühren.
Das neue Konzept wird erarbeitet
Das Ident-System ist die Kernkomponente des neuen Abfallwirtschaftskonzepts «pro2010». Dessen Anfänge reichen zurück bis ins Jahr 2007, als der Landkreis Kitzingen seinen bisherigen Müllabfuhr- und Wertstoffvertrag kündigte. In der Folgezeit wurden verschiedene Konzeptvarianten erarbeitet, die dann mit Hilfe eines externen Wirtschaftlichkeitsgutachten bewertet wurden. Darauf aufbauend entstanden die Eckpunkte des neuen Konzepts, das Mitte 2008 schließlich einstimmig vom Kreistag gebilligt wurde.

Ausschreibung mit Hindernissen
Anfang des Jahres 2009 führte der Landkreis zwei europaweite Ausschreibungen durch. Die erste Ausschreibung umfasste die Leistungen der Sammlung, Beförderung und Verwertung von Siedlungsabfällen sowie die Altpapierverwertung. Die zweite Ausschreibung beinhaltete die Neubeschaffung von Abfallbehältern durch den Landkreis sowie die Sammlung und Verwertung von Metall.

Nach der Vergabeentscheidung zur ersten Ausschreibung strengte einer der unterlegenen Bieter ein Nachprüfungsverfahren vor der Vergabekammer an. Nach dessen Entscheidung zugunsten des Landkreises ging dieser Bieter noch einen Schritt weiter und legte sofortige Beschwerde beim Oberlandesgericht (OLG) München ein. Letztlich aber fiel die Entscheidung des OLG ebenfalls zugunsten des Landkreises aus.

Rechtzeitig am Start
Was blieb, war ein Zeitverlust von mehr als vier Monaten, da die praktische Umsetzung des neuen Abfallwirtschaftskonzepts während der Verfahren ruhen musste. Trotz der verbleibenden kurzen Zeitspanne konnte der Austausch der Abfallbehälter, die Öffentlichkeitsarbeit wie auch die weiteren Vorbereitungen rechtzeitig umgesetzt werden, so dass das Ident-System wie geplant am 1. Januar 2010 seinen Praxisbetrieb aufnehmen konnte.

Müllgebühren im Sinkflug
Aufgrund der günstigen Ausschreibungsergebnisse und der gesunkenen Verbrennungsgebühren am Müllheizkraftwerk in Würzburg konnte der Landkreis Kitzingen die Müllgebühren erstmals kräftig senken. Die jährlichen Einsparungen bei den kleineren 60- und 120-Liter Tonnen bewegen sich zwischen 25 und 100 Euro, abhängig nicht zuletzt auch davon, wie viele Leerungen die Kunden zukünftig in Anspruch nehmen.

Positive Anfangsbilanz
Die ersten Erfahrungen mit dem Ident-System sind durchweg positiv. Die Technik funktioniert; die Akzeptanz in der Bevölkerung ist hoch, auch wenn es naturgemäß zum Start des neuen Systems viele Fragen gab und weiterhin gibt.

Ausführliche Informationen zum Abfallwirtschaftskonzept «pro2010», dem neuen Ident-System und der Öffentlichkeitsarbeit der Abfallberatung gibt der Fachbeitrag «FB 25 • pro2010 │ Das neue Abfallwirtschaftskonzept des Landkreises Kitzingen», der hier auf unserer Homepage zu finden ist.
Autor:
Reinhard Weikert
Landkreis Kitzingen
09321 928-1201
reinhard.weikert@kitzingen.de