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Wieder genug Platz auf der Deponie

(erstellt am: 27.03.2018)

Landkreis Kitzingen. In nur sieben Wochen wurde die Kreisbauschuttdeponie Iphofen um einen neuen Deponieabschnitt erweitert. Der soll für die nächsten drei Jahre reichen.


Erst 2014 war auf der Kreisbauschuttdeponie Iphofen ein neuer Deponieabschnitt mit einer Kapazität von rund 100.000 Kubikmetern Verfüllvolumen in Betrieb genommen worden. Nur drei Jahre später musste erneut erweitert werden.

Kurze Bauzeit
Der milde Winter zu Jahresbeginn machte es möglich. In nur sieben Wochen wurde die Iphöfer Bauschuttdeponie um einen neuen Deponieabschnitt erweitert, der ab sofort für Anlieferungen zur Verfügung steht. Im Zuge dieser Baumaßnahme, die unter der Regie von Diplom-Ingenieur Lothar Riedel vom Landratsamt Kitzingen lief, wurde auch eine Teilfläche der Deponie rekultiviert.

Der neue Deponieabschnitt bietet Platz für rund 80.000 Kubikmeter Bauschutt und Bodenaushub. «Das sollte für die nächsten drei Jahre reichen», erklärt Philipp Kuhn, Sachgebietsleiter der Kommunalen Abfallwirtschaft am Landratsamt. «Da wir aber auch in den kommenden Jahren mit weiterhin hohen Mengen rechnen, machen wir uns jetzt schon an die Planung und Genehmigung für den nächsten Abschnitt.»

Bauboom beschert hohe Anliefermengen
In Deutschland herrscht seit Jahren ein beispielloser Bauboom, der auch am Landkreis Kitzingen nicht vorbeiging. Die rege Bautätigkeit ließ die Anliefermengen auf der Iphöfer Bauschuttdeponie zuletzt kontinuierlich steigen. 2015 waren es rund 28.000 Kubikmeter, ein Jahr später bereits 33.000 Kubikmeter. «Für 2017 werden wir bei rund 29.000 Kubikmetern landen», weiß Abfallberater und Bauabfall-Experte Harald Heinritz, der sich um die Erstellung der Abfallbilanzen kümmert.

Gebühren bleiben stabil
«Mit unserer Kreisbauschuttdeponie bieten wir einen hervorragenden Service», erklärt Landrätin Tamara Bischof mit Blick auf die ausgedehnten Öffnungszeiten und die im Vergleich mit anderen Städten und Landkreisen in der Region sehr günstigen Ablagerungsgebühren.

Die Baukosten für den neu eröffneten Deponieabschnitt beliefen sich auf rund 310.000 Euro. Ob das Auswirkungen auf die Gebühren hat? Da kann Philipp Kuhn beruhigen: «Unsere neueste Kalkulation zeigt, dass wir die Ablagerungsgebühren wohl bis 2022 stabil halten können, sofern nichts Außergewöhnliches dazwischenkommt.»

Rekultivierung
Zeitgleich mit der Erweiterung der Bauschuttdeponie wurde ein bereits komplett verfüllter Teilabschnitt rekultiviert. Dazu kommt, wie Projektsteuerer Riedel erklärt, über den verfüllten Teilbereich zunächst eine etwa 1,20 Meter dicke mineralische Dichtschicht. Darüber wird dann ein sogenanntes Geoflies gelegt, das verhindern soll, dass in den rekultivierten Abschnitt Niederschlagswasser eindringen kann. Über dieses Geotextil wird schließlich eine ca. 1,20 Meter dicke Rekultivierungsschicht aufgetragen. Die rekultivierte Fläche auf der Iphöfer Deponie umfasst ca. 1 Hektar.

Recycling hat Vorrang
Die Abfallexperten Kuhn und Heinritz wünschen sich, dass zukünftig noch deutlich mehr Bauabfälle ins Recycling gehen. Dann könnte die Deponie auch über das prognostizierte Jahr 2048 hinaus in Betrieb bleiben.


Hintergrund

Geschichte: Die Kreisbauschuttdeponie südlich von Iphofen nahm ihren Betrieb 1996 auf und gehört zur Deponieklasse 0.

Anlieferung: Hier können unbelasteter Bauschutt und Bodenaushub von Baumaßnahmen aus dem gesamten Gebiet des Landkreises Kitzingen angeliefert werden. Abfälle von außerhalb des Landkreises werden dagegen generell nicht angenommen. Aufgrund deutlich verschärfter gesetzlicher Vorgaben dürfen heute auf der Deponie keine Gips- bzw. Gipskartonplatten, Hera­klithabfälle oder künstliche Mineralfaserabfälle wie beispielsweise Glas- oder Steinwolle mehr abgelagert werden. Asbesthaltige Abfälle, wie z. B. Eternitplatten, waren für die Iphöfer Deponie schon immer tabu.

Öffnungszeiten: Die Deponie hat von Montag bis Freitag durchgehend von 8:30 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet. Von Anfang April bis Ende November können Privatleute darüber hinaus samstags von 8:30 Uhr bis 11:00 Uhr Bauabfälle anliefern.

Information: Weitere Informationen zur Kreisbauschuttdeponie Iphofen finden sich hier. Im DownloadCenter von abfallwelt.de lässt sich außerdem der ausführliche Ratgeber zur Entsorgung von Bauabfällen «Abfälle am Bau» als PDF-Datei herunterladen oder kostenfrei bestellen.


Bildunterschrift:

Freuen sich über die Erweiterung: Deponiewärter Eberhard Sauerbrei, Philipp Kuhn, Deponiewärter Peter Engmann, Lothar Riedel (v.l.n.r.)

Autor:
Reinhard Weikert
Landkreis Kitzingen
09321 928-1201
reinhard.weikert@kitzingen.de
Foto: Corinna Petzold / Landratsmt Kitzingen