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Abfallbilanz 2018: Deutlicher Rückgang bei den Bauabfällen

(erstellt am: 20.09.2019)

Landkreis Kitzingen. Die Abfallzahlen für 2018 veränderten sich bei den Haushaltsabfällen nur wenig. Eine Überraschung gab es bei den Bauabfällen.


Weiterhin hohe Recyclingquote
Für den Bereich der Haushaltsabfälle (Abfälle aus Privathaushalten und dem Kleingewerbe) gibt es wenig Überraschendes zu vermelden. Das Gesamtaufkommen nahm im Vergleich zum Vorjahr leicht ab. Gleiches trifft auf das Wertstoffaufkommen zu, wohingegen die Gesamtmenge der entsorgten Abfälle in geringem Maße anstieg. Diese Entwicklung bewegt sich innerhalb der normalen Schwankungsbreite der letzten Jahre.

Ein gänzliches anderes Bild bietet sich bei den Bauabfällen, die 2018 an den beiden Bauschuttdeponien des Landkreises angeliefert wurden. Hier war ein signifikanter Mengenrückgang um nahezu 30 Prozent zu verzeichnen.

Markante Wegmarken in der Abfallwirtschaft des Landkreises
Die Eröffnung des neuen Wertstoffhofes, die Inbetriebnahme der erweiterten Deponiefläche auf der Bauschuttdeponie Iphofen und das neue Annahmekonzept für Bauabfälle – das waren die markanten abfallwirtschaftlichen Wegmarken des vergangenen Jahres. Am neuen modernen Abfallservicezentrum des Landkreises im conneKT-Technologiepark von Kitzingen, das pünktlich zu Jahresbeginn seinen Betrieb aufnahm, kann dank der großzügigen Platzverhältnisse und einer zeitgemäßen Infrastruktur ein wesentlich breiteres Spektrum an Wertstoffen und Abfällen (z. B. Hartkunststoffe, werthaltige Metalle, Alttextilien, Übermengen an Sperrabfall,  Holzabfälle aus dem Bau-und Renovierungsbereich) angenommen werden.

Im März 2018 wurde auf der Kreisbauschuttdeponie in Iphofen ein neuer Deponieabschnitt in Betrieb genommen, der ein zusätzliches Verfüllvolumen von rund 58.000 Kubikmetern bietet. Im Sommer ging das neue Annahmekonzept für mineralische Bauabfälle an den Start. Damit setzte der Landkreis die verschärften gesetzlichen Vorgaben zur Ablagerung von Baureststoffen auf Bauschuttdeponien in die Praxis um. Kernpunkte des neuen Konzepts sind die Stärkung der Verwertungsanstrengungen auch im Bereich der Bauabfälle sowie die von der Deponieverordnung im Vorfeld geforderte Charakterisierung und Analyse des abzulagernden Materials.

Deutlicher Rückgang bei den Bauabfällen
Vor zehn Jahren wurden auf den Bauschuttdeponien lediglich rund 21.500 Tonnen an Bauschutt und Bodenaushub angeliefert. In der Folgezeit kletterten die Jahresmengen langsam, aber kontinuierlich. Mit dem einsetzenden Bauboom ging es dann Schlag auf Schlag. 2014 waren es schon rund 36.500 Tonnen, ein Jahr später knapp 43.000. Im Jahr 2016 wurde die Marke von 50.000 Tonnen geknackt. Um der Bauabfallmassen Herr zu werden, musste der Landkreis die Deponiefläche in kurzen Abständen mehrfach erweitern.

Im August 2018 wurde das neue Annahmekonzept für Bauabfälle eingeführt. Im Kern sieht es vor, dass bei größeren Baumaßnahmen im privaten Bereich stärker als bisher geprüft werden muss, ob die anfallenden Bauabfälle verwertet werden können. Ab einer gewissen Mengengrenze sind außerdem Analysen vorgeschrieben. Bei Abfällen aus gewerblichen Baumaßnahmen gilt das Verwertungsgebot und die Verpflichtung zur Analytik, unabhängig von der Menge. Das neue Konzept steht damit im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben und dem Ziel, Bauabfälle verstärkt zu recyceln.

Die Wirkung des neuen Annahmekonzepts schlug sofort durch. Im vergangenen Jahr verringerten sich die Ablagerungsmengen auf den Bauschuttdeponien deutlich um über 30 Prozent auf rund 31.500 Tonnen.

Zum Nachlesen
Der ausführliche Bericht zur Abfallbilanz 2018 des Landkreises Kitzingen lässt sich hier im DownloadCenter herunterladen. Dort findet man auch die Berichte zu den Abfallzahlen der Vorjahre.

Autor:
Reinhard Weikert
Landkreis Kitzingen
09321 928-1201
reinhard.weikert@kitzingen.de
Foto: Christian Daum / pixelio.de
Grafik: Landratsamt Kitzingen