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Konzept pro2010: Gelungener Start des neuen Müllabfuhrsystems

(erstellt am: 20.07.2010)
Landkreis Kitzingen. Seit Jahresbeginn ist das neue Ident-System im Einsatz. Zeit für einen ersten Erfahrungsbericht, der vor kurzem dem Kreistag des Landkreises Kitzingen präsentiert wurde.

Reibungsloser Beginn
Aufgrund der gerichtlichen Auseinandersetzungen zur europaweiten Ausschreibung der Müllabfuhr blieb im vergangenen Jahr nur noch wenig Zeit für die Vorbereitung. Ein großer Dank gilt allen Kunden der Kommunalen Abfallwirtschaft, die die landkreisweite Austauschaktion der Abfallbehälter und die stark komprimierte Öffentlichkeitsarbeit zum neuen Abfallwirtschaftskonzept ohne Beschwerden akzeptierten.

Damit konnte das Ident-System pünktlich zum 1. Januar 2010 eingeführt werden. Die Aufnahme des Praxisbetriebs ging weitgehend problemlos und vor allem ohne technische Pannen über die Bühne. Zu Störungen bei der Müllabfuhr kam es allein aufgrund des kalten und lang anhaltenden Winters.

Bereitstellung der Mülltonnen
Das Ident-System ermöglicht es den Nutzern der Müllabfuhr, innerhalb gewisser Grenzen selbst zu entscheiden, wie häufig die Rest- und Bioabfallbehälter geleert werden sollen. Wer mit weniger Leerungen zurecht kommt, spart bares Geld. Dazu setzen sich die neu konzipierten Müllgebühren aus zwei Komponenten zusammen. Mit der Grundgebühr sind pro Jahr 12 Leerungen des Restabfallbehälters und 24 Leerungen des Bioabfallbehälters bezahlt. Für zusätzliche Leerungen wird die Leistungsgebühr fällig, die nach Behältergröße gestaffelt ist.

Interessant ist die bisherige Bereitstellungsquote bei den Restabfallbehältern. Die kleinen 60-Liter-Tonnen wurden im ersten Halbjahr 2010 im Durchschnitt zu rund 60 Prozent zur Müllabfuhr bereitgestellt. Bei den 120-Liter-Tonnen liegt diese Quote etwas höher bei etwa 68 Prozent und klettert auf 85 Prozent bei den großen 240-Liter-Tonnen.
Ganz anders bei den Bioabfallbehältern, wo sich ein wesentlich einheitlicheres Bild bietet. Die 60-Liter-Tonne wurde hier zu rund 72 Prozent zur Abfuhr bereitgestellt, die größeren 120- und 240-Liter-Tonnen jeweils zu rund 76 Prozent.

Abfallmengen
Die Hausmüllanlieferungen an das Müllheizkraftwerk Würzburg gingen im ersten Halbjahr um rund 18 Prozent zurück. Ein Hinweis darauf, dass weniger Müll in der grauen Tonne landet. Demgegenüber blieben die Anliefermengen der Bioabfälle am Kompostwerk Klosterforst weitgehend konstant. Für belastbare Aussagen, in welchem Maße das Ident-System die Abfallströme beeinflusst, muss aber zumindest die Gesamtentwicklung des aktuellen Jahres abgewartet werden.

Akzeptanz
Das Abfallwirtschaftskonzept pro2010 brachte noch weitere Neuerungen. Gut anzukommen scheint das neue Serviceangebot der wöchentlichen Leerung der Biotonne in den Sommermonaten. Auch die Windeltonne, die seit Jahresanfang auch für Wickelkinder beantragt werden kann, wird stark nachgefragt. Innerhalb des letzten halben Jahres kletterte ihre Anzahl von 220 auf 609 Behälter.

Noch etwas zaghaft wird dagegen auf das Angebot zurückgegriffen, die Abfallbehälter gegen eine geringe Gebühr mit einem Schwerkraftschloss ausrüsten zu lassen. Derzeit sind lediglich 167 Abfallbehälter mit diesem Schließmechanismus ausgestattet. Auch die deutlich verbesserten Kombinationsmöglichkeiten von kleiner Restabfalltonne und größere Biotonne treffen bei den Kunden noch auf verhaltene Resonanz.

Viele Kunden haben in den vergangenen Monaten die Gelegenheit genutzt, das Mülltonnenvolumen am Grundstück den tatsächlichen Bedürfnissen anzupassen, was zu einer Vielzahl von Ummeldungen führte. Deutlich an Attraktivität verlieren die Restabfallgemeinschaften. Ihre Zahl ging seit Einführung des Ident-Systems deutlich zurück. Die neue Gebührenstruktur lässt diese Müllgemeinschaften nur noch wenig lohnend erscheinen.

Weitere Informationen
Den kompletten Erfahrungsbericht mit zusätzlichen Detailinformationen können Sie hier als PDF-Datei herunterladen. Ausführliche Informationen zum Abfallwirtschaftskonzept pro2010 und dem Ident-System gibt es auf der Homepage der Kommunalen Abfallwirtschaft des Landkreises Kitzingen: www.abfallwelt.de
Autor:
Reinhard Weikert
Landkreis Kitzingen
09321 928-1201
reinhard.weikert@kitzingen.de