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Elektroschrott: Landkreis Kitzingen bietet vielfältige Rückgabemöglichkeiten

(erstellt am: 13.04.2023)

Landkreis Kitzingen. Laut Berichten aus der Fachpresse hat Deutschland das Sammelziel für Elektroschrott 2021 erneut deutlich verfehlt. Im Landkreis Kitzingen tut die Kommunale Abfallwirtschaft viel dafür, dass Verbraucherinnen und Verbraucher ausgediente Elektro- und Elektronikgeräte einfach und bequem zurückgeben können.


Deutschland verfehlt Sammelziel
Alte Elektro- und Elektronikgeräte sind schon lange kein Fall für den Hausmüll mehr. Sie müssen getrennt gesammelt werden, um sie zu recyceln oder wiederzuverwenden. Elektro- und Elektronikaltgeräte enthalten viele Wertstoffe wie Metalle (z. B. Eisen, Aluminium, Kupfer oder Zink), Kunststoffe und Glas, die zu einem Großteil wiederverwendet werden können. Neben Wertstoffen können die Altgeräte aber auch Schadstoffe wie die Schwermetalle Quecksilber, Blei und Cadmium enthalten. In manchen Elektroaltgeräten finden sich auch PCB-haltige Kondensatoren, bromierte Flammschutzmittel, FCKW, oder auch Asbest.

Doch die getrennte Erfassung von Elektroschrott hat in Deutschland noch deutlich Luft nach oben. Alarmierende Nachrichten gab es vor Kurzem vom Statistischen Bundesamt. Nach vorläufigen Zahlen sank die Sammelquote von Elektroschrott im Jahr 2021 auf 39 Prozent. Gesetzlich vorgeschrieben sind jedoch 65 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Quote sogar um fünf Prozent.



Die Kommunale Abfallwirtschaft des Landkreises Kitzingen bietet ein breites Angebot an kostenlosen Rückgabemöglichkeiten, die es leicht machen, ausgediente Elektro- und Elektronikaltgeräte getrennt zu sammeln. Hier der Überblick:

Wertstoffhof Kitzingen

  • Am Wertstoffhof Kitzingen kann die gesamte Palette an Elektro- und Elektronikaltgeräten abgegeben werden. Egal ob Fernseher, Computer, Waschmaschine, Kühlschrank, Kaffeemaschine, Smartphone, LED-Lampe oder auch kaputte Kabel. Angenommen werden haushaltsübliche Mengen.
  • Auch Nachtspeicherheizgeräte (Elek­trospeicherheizgeräte, Nachtspeicheröfen) können hier kostenfrei abgegeben werden. Aufgrund des Gefahrenpotenzials dieser Geräte muss die Abgabe unbedingt vorab mit der Abfallberatung abgestimmt werden: Harald Heinritz, Tel. 09321 928-1206. Detaillierte Infos zur Abgabe von Nachtspeicherheizgeräten gibt es hier.
  • Am Wertstoffhof werden darüber hinaus auch Kleinmengen an Photovoltaik-Modulen angenommen. Maximal 10 Paneele dürfen es sein. Größere Mengen können nach Voranmeldung an der Übergabestelle für Elektroaltgeräte, dem Kompostwerk Klosterforst, abgegeben werden.

Sperrabfallsammlung

  • Bei der mobilen Sperrabfallsammlung werden elektrische und elektronische Großgeräte mitgenommen. Beispielsweise Waschmaschinen, Geschirrspüler und Kühlschränke aber auch Fernseher und Monitore wird man so auf bequeme Weise los.
  • Von anderen Herkunftsbereichen (u.a. Gewerbe, Freiberufler, öffentliche Einrichtungen) nehmen wir bei der Sperrabfall­abfuhr ebenfalls sperrige Elektro- und Elektronikgeräte mit, sofern es sich um haushaltsübliche Ware handelt. Eine Einschränkung gibt es: Von einer Geräteart dürfen es nicht mehr als drei Stück sein. Drei Computermonitore und dazu noch drei PC nehmen die Müllwerker also beispielsweise mit.

Wertstoffsammelstellen in den Gemeinden

  • An den Wertstoffsammelstellen in den Gemeinden werden elektrische und elektronische Kleingeräte angenommen. Von der Kaffeemaschine bis hin zur elektrischen Zahnbürste.
  • Als Kleingerät sind Geräte definiert, die eine Kantenlänge von maximal 50 cm haben bzw. nicht mehr als 10 kg wiegen. Annahme in haushaltsüblichen Mengen.
  • Soweit möglich, sollten Batterien bzw. Akkus aus den Geräten entfernt werden. An der Sammelstelle stehen zwei Gitterboxen: Die eine ist für Geräte ohne Batterien bzw. Akkus, die zweite für Geräte mit Batterien bzw. Akkus (wenn ein Ausbau nicht möglich ist).
  • An den Wertstoffsammelstellen werden keine Fernseher und Monitore angenommen, ebenso in der Regel keine Energiesparlampen, LED-Lampen oder Leuchtstoffröhren.

Mobile Problemabfallsammlung

  • Am Problemmüll-Mobil können Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen, LED-Lampen und Quecksilberdampflampen abgegeben werden. Einfache Glühbirnen werden nicht angenommen, sie gehören in die Restabfalltonne.

Kompostwerk Klosterforst

  • Größere Mengen an Elektroaltgeräten und Photovoltaik-Modulen werden an der Übergabestelle des Landkreises für Elektroaltgeräte, dem Kompostwerk Klosterforst, angenommen. Vor der Abgabe ist zwingend vorab ein Anliefertermin zu vereinbaren (Tel. 09325 9717-0).

Rückgabe beim Handel
Neben den Kommunen ist auch der Handel gesetzlich zur Rücknahme von Elektroaltgeräten verpflichtet. Doch diese Rückgabemöglichkeit wird von den Verbraucherinnen und Verbrauchern noch zu selten genutzt. Abfallexpertinnen und -experten sehen als Hauptgrund dafür, dass in Deutschland die Rücknahmepflicht nur für Elektrohändler und Supermärkte ab einer gewissen Größe gilt. Nach EU-Recht müsste jede Verkaufsstelle von Elektrogeräten ähnliche Altgeräte kostenlos zurücknehmen. Zusätzlich gibt es weitere Vorgaben, die bei der Rückgabe zu beachten sind. Ausführlich informieren wir hier über die Rückgabemöglichkeiten beim Handel.

Noch Fragen?
Für Fragen rund um die getrennte Sammlung von Elektroschrott stehen Ihnen die Abfallberater am Landratsamt Kitzingen (Tel. 09321 928-1206) gerne zur Verfügung.

Autor:
Reinhard Weikert
Landkreis Kitzingen
09321 928-1201
reinhard.weikert@kitzingen.de
Foto: Reinhard Weikert / abfallbild.de