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Zurück zur Normalität: Abfallbilanz 2022 mit erfreulichen Zahlen

(erstellt am: 15.06.2023)

Landkreis Kitzingen. Während der Corona-Pandemie wuchsen die Müllberge auch im Landkreis Kitzingen kräftig. Für 2022 bietet sich ein anderes Bild: Die Abfallmengen gehen wieder deutlich zurück.


Lockdowns und Homeoffice führten in den Corona-Jahren 2020 und 2021 zu gut gefüllten Restabfalltonnen und einem außergewöhnlichen Anstieg bei der Wertstoffsammlung. Darüber hinaus bescherte das «große Aufräumen» zuhause dem Sperrabfall teils zweistellige Zuwachsraten. Mit der Rückkehr zum normalen Leben schrumpften die Abfallmengen im Jahr 2022 nun wieder signifikant.

Rest- und Sperrabfall im Sinkflug
Lediglich rund 6.500 Tonnen Restabfall landeten im vergangenen Jahr in der grauen Tonne. Ein Jahr zuvor waren es noch rund 7.600 Tonnen. Ein deutlicher Rückgang um fast 14 Prozent. Das Pro-Kopf-Aufkommen ging damit im Landkreis von 83 Kilogramm (2021) auf 70 Kilogramm (2022) zurück.

Ein ähnliches Bild bietet sich bei den sperrigen Abfällen. Hier sanken die Mengen von rund 2.200 Tonnen auf nurmehr 1.540 Tonnen, was einem Rückgang um fast 30 Prozent entspricht. Pro Einwohner sank das Sperrabfallaufkommen damit von 24 Kilogramm in 2021 auf 17 Kilogramm in 2022.

Insgesamt mussten letztes Jahr 8.166 Tonnen an Abfällen umweltschonend entsorgt werden, 2021 waren es noch knapp 10.000 Tonnen (minus 17 Prozent).

Weniger Wertstoffe
Der Wertstoffkuchen wurde ebenfalls ein Stück kleiner. Wurden im Jahr 2021 noch insgesamt 38.709 Tonnen an verwertbaren Abfällen gesammelt, waren es ein Jahr später nur noch 35.860 Tonnen.

Deutlich Federn lassen mussten dabei die Wertstoffe Metallschrott (minus 36 Prozent), Elektroaltgeräte (minus 17 Prozent), Altglas (minus 15 Prozent), Altholz (minus 12 Prozent) und die Abfälle aus der Biotonne (minus 11 Prozent). Lediglich die Fraktion der Grünabfälle konnte 2022 das Mengenniveau vom Vorjahr halten. Beim Altpapier setzte sich der Trend aus den Vorjahren fort: Die Sammelmengen sinken, Kartonagen sind weiter auf dem Vormarsch, Zeitungen, Zeitschriften und Schreibpapiere werden weniger.

Recyclingquote bei 81,5 Prozent
Da weniger Wertstoffe und auch weniger Abfälle zur Beseitigung gesammelt wurden, ging das Abfallaufkommen, also die Gesamtmenge aller Abfälle, um 9,4 Prozent zurück. Lag es 2021 noch bei 48.587 Tonnen, waren es ein Jahr später nur noch etwas über 44.000 Tonnen. Die Recyclingquote kletterte 2022 auf gute 81,5 Prozent.

Das durchschnittliche Pro-Kopf-Aufkommen lag 2022 bei insgesamt 472 Kilogramm (2021: 529 Kilogramm). Davon lassen sich 384 Kilogramm den verwertbaren Abfällen zuschlagen und 88 Kilogramm den Abfällen zur Entsorgung.

Weniger Konsum – weniger Müll
Der Rückgang des Abfallaufkommens lässt sich mit dem Abflauen der Corona-Pandemie allein nicht erklären. Nach Einschätzung von Andreas Matingen, Sachgebietsleiter der Kommunalen Abfallwirtschaft am Landratsamt Kitzingen, spielen hierbei auch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und die im letzten Jahr rasant gestiegene Inflation eine entscheidende Rolle. «Die Bürgerinnen und Bürger haben weniger konsumiert, also gab es auch weniger Müll», so die Einschätzung des Abfallexperten.

Die Tabelle zeigt einen Vergleich der wichtigsten Abfallkennzahlen aus den Jahren 2022 und 2021. Die Grafik gibt einen Überblick über das einwohnerspezifische Abfallaufkommen im Jahr 2022.

Der ausführliche Bericht zur aktuellen Abfallbilanz kann auf der Homepage der Kommunalen Abfallwirtschaft unter www.abfallwelt.de heruntergeladen werden.

Autor:
Reinhard Weikert
Landkreis Kitzingen
09321 928-1201
reinhard.weikert@kitzingen.de
Foto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Tabelle: Abfallkennzahlen des Landkreises Kitzingen für das Jahr 2022. Im Vergleich dazu die Zahlen aus dem Vorjahr und die prozentuale Veränderung. Angaben in Mg (Megagramm = Gewichtstonne). | Tabelle: Landratsamt Kitzingen
Grafik: Die Wege unseres Mülls. Einwohnerspezifische Abfallmengen im Jahr 2022 (in kg/EW*a). | Grafik: Landratsamt Kitzingen