MENÜ
Kontroverse Diskussionen
Auch im Landkreis Kitzingen wurde diese Problematik im Vorfeld der
Entscheidung zum Abfallwirtschaftskonzept «pro2010» kontrovers
diskutiert. Mit dem neuen Konzept sollte bei der Rest- und
Bioabfallabfuhr ein Ident-System mit gebührenrelevanter Zählung der
Leerungen eingeführt werden.
Das Projekt
Harte Fakten zu dieser Problematik sind rar. Aus diesem Grund entschied sich der Landkreis dafür, eine Studie in Auftrag zu geben, die die Auswirkungen des neuen Ident-Systems auf die Entwicklung der wilden Ablagerungen im Landkreis Kitzingen eingehend untersuchen sollte.
Aus Sicht des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit hat dieses Projekt Pilotcharakter für ganz Bayern, so dass sich das Ministerium dazu bereit erklärte, die Studie finanziell zu fördern.
Das Gesamtprojekt gliedert sich in zwei Teile. In einer ersten Untersuchungskampagne im Jahr 2009 sollte die Ausgangssituation der illegalen Müllablagerungen im Landkreis Kitzingen vor der Einführung des Ident-Systems aufgenommen und charakterisiert werden. Eine zweite Untersuchungskampagne soll dann 2012 folgen, um den möglichen Einfluss des Ident-Systems auf die Entwicklung der illegalen Müllablagerungen zu quantifizieren.
Die ersten Resultate
Die Ergebnisse der ersten Untersuchung aus dem Jahr 2009 zeigen, dass illegale Müllablagerungen im Landkreis Kitzingen bereits vor der Einführung des Ident-Systems in nicht unerheblichem Umfang stattfanden. Dies ist nicht verwunderlich, da bereits die alten abfallwirtschaftlichen Rahmenbedingungen genügend Anreize boten, um Müllgebühren zu sparen. Als Beispiele dafür seien die Nutzung der kleinen 60-Liter-Restabfallbehälter oder die Möglichkeit der Bildung einer Müllgemeinschaft genannt.
Als Hauptmotiv für illegale Müllablagerungen schält sich der Wunsch nach Kosteneinsparung heraus. Aber auch die Beweggründe Bequemlichkeit oder der vermeintlich geringere Aufwand gegenüber der korrekten Entsorgung von Abfällen dürfen als Motivationsgeber nicht unterschätzt werden. Dies wird an der nicht unbedeutenden Menge an illegal entsorgten Abfällen sichtbar, für die kostenneutrale Entsorgungswege zur Verfügung stehen (z.B. beim Sperrabfall).
Erfahrungsbericht zum Downloaden
Die kompletten Ergebnisse der ersten Untersuchung aus dem Jahre 2009 sind in einem Erfahrungsbericht zusammengestellt, der hier heruntergeladen werden kann (FB 27 • Untersuchung zur Entwicklung illegaler Müllablagerungen bei
Einführung eines Ident-Systems Teil I: Analyse vor Einführung eines
Ident-Systems).