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Gelungener Start des Identsystems

(erstellt am: 27.07.2011)
Landkreis Kitzingen. «Eine Erfolgsstory». Auf diesen kurzen Nenner brachte Landrätin Tamara Bischof die Erfahrungen mit dem neuen Kitzinger Abfallwirtschaftskonzept und dem Identsystem im ersten Jahr des Praxisbetriebs.

Ohne Anlaufschwierigkeiten
Trotz einer nur kurzen Vorbereitungszeit, in der auch noch der Austausch des kompletten Bestands an Rest- und Bioabfallbehältern bewältigt werden musste, konnte das Identsystem im Landkreis Kitzingen pünktlich am 1. Januar 2010 an den Start gehen. Das neue System der Müllabfuhr funktionierte von Anfang an zuverlässig und ohne technische Probleme. Von den Nutzern der Abfallabfuhr wurde es bereits nach kurzer Zeit sehr gut angenommen. Zur schnellen Akzeptanz trug dabei sicherlich auch die Tatsache bei, dass der Landkreis die Abfallgebühr erstmals seit Jahren deutlich senken konnte.

Die Leerung zählt
Mit Hilfe des transpondergestützten Identsystems werden alle Leerungen der Rest- und Bioabfallbehälter erfasst und zur Berechnung der individuellen Abfallgebühr herangezogen. Im Jahr 2010 wurden die Abfallbehälter im Landkreis ca. 930.000 Mal geleert. Etwa 450.000 Leerungen entfielen dabei auf die Restabfallbehälter und rund 480.000 Leerungen auf die Bioabfallbehälter.

Restabfallabfuhr: Nutzer kleiner Behälter profitieren am meisten
Die Regelabfuhr der Restabfallbehälter findet alle 14 Tage statt. Mit der Grundgebühr sind zwölf Leerungen bezahlt, die so genannten Inklusivleerungen. Nutzer der 60-Liter-Restabfalltonne nahmen im Jahr 2010 durchschnittlich 17 Leerungen in Anspruch und konnten damit immerhin neun Leerungen einsparen (bezogen auf die 14-tägige Regelabfuhr). Auch die Nutzer der 120-Liter-Tonne profitierten vom neuen Identsystem. Sie rollten ihr Abfallgefäß im Durchschnitt 19 Mal zur Abfuhr heraus und konnten damit sieben Leerungen auslassen. Die größeren Abfallbehälter mussten die Müllwerker dagegen meist weiterhin in schöner Regelmäßigkeit leeren.

Bioabfallabfuhr: Nutzer agieren eher vorsichtig
Für die Biotonne gilt ebenfalls die 14-tägige Regelabfuhr, die 2010 allerdings erstmals um das Angebot einer wöchentlichen Abfuhr in den Sommermonaten ergänzt wurde. Damit konnte man die braune Tonne maximal 35 Mal leeren lassen, wobei 24 Leerungen bereits in der Grundgebühr enthalten sind. Mit einer Ausnahme wurden die Inklusivleerungen jedoch nicht ausgeschöpft. Die Nutzer agierten hier also im ersten Jahr eher vorsichtig. Die 60-Liter-Biotonne kam durchschnittlich auf 20 Leerungen, die 120-Liter-Tonne auf 21. Interessant ist bei der Biotonne auch das Leerungsverhalten im Jahreslauf. Hier zeigten sich deutliche Spitzen zu Beginn und am Ende der Vegetationsperiode. Die neue Serviceleistung der wöchentlichen Abfuhr der Biotonne zwischen Mitte Mai und Mitte September wurde erstaunlich gut angenommen, so dass dieses Angebot künftig auf den Zeitraum bis Ende Oktober ausgedehnt wird.

Positiver Effekt auf die Abfallmengen
Die Leerungszahlen deuten es schon an: Mit Hilfe des neuen Identsystems konnten die Restabfallmengen bereits im ersten Jahr um 22 Prozent gesenkt werden. Gleichzeitig gab es bei den erfassten Bioabfallmengen keine Einbrüche. Ausführliche Informationen zur Entwicklung der Kitzinger Abfallzahlen liefert der Bericht zur Abfallbilanz 2010, der weiter unten zum Download bereitsteht.

Windeltonne stark nachgefragt
Das neue Angebot der Windeltonne für Wickelkinder bis zum dritten Lebensjahr und Pflegebedürftige fand von Beginn an großen Anklang. Die Windeltonne kann von Privathaushalten ergänzend zum Restabfallbehälter beantragt werden und ist von der Grundgebühr befreit. Zu zahlen sind lediglich die tatsächlich in Anspruch genommenen Leerungen (3,- Euro pro Leerung). Bis Jahresende 2010 wurden 692 Windeltonnen beantragt, 378 für Wickelkinder und 314 für pflegebedürftige Personen. Die Nachfrage nach Schwerkraftschlössern, die vor dem unbefugten Einwerfen fremder Abfälle in die eigene Tonne schützen sollen, war dagegen äußerst gering. Gerade einmal 250 Schlösser wurden bis Jahresende geordert.

Erfahrungsbericht
Detaillierte Informationen zum ersten Jahr mit dem neuen Abfallwirtschaftskonzept und Identsystem gibt der Fachbeitrag FB 28, der hier heruntergeladen werden kann.  im PDF-Format. Zum neuen Konzept «pro2010» kann man sich ausführlich auf abfallwelt.de informieren.
Autor:
Reinhard Weikert
Landkreis Kitzingen
09321 928-1201
reinhard.weikert@kitzingen.de