1910 begann die Elektrifizierung der Haushalte. Dadurch wurden - verstärkt jedoch erst ab den 50er Jahren - elektrische Haushaltsgeräte eingesetzt.
Auf dem Land wurden Gemeinschaftsanlagen wie Wasch- und Gefrierhäuser errichtet.
Seit 1952 wurden im Rahmen staatlicher Initiativen Dorfgemeinschaftshäuser mit Gemeinschaftsanlagen wie Bädern, Wasch- und Gefrieranlagen,
Lehrküchen und Fernsehräumen errichtet, die helfen sollten, die Ungleichheiten zwischen Stadt und Land einzuebnen. Das Programm "Soziale Aufrüstung des Dorfes"
wurde z. B. von der hessischen Landesregierung als "friedliches Kampfmittel gegen Primitivität" bezeichnet.
Einer der Initiatoren der "Sozialen Aufrüstung des Dorfes" zog 1966 hierzu Bilanz:
"Durch die Schaffung von beispielgebenden Außenanlagen (Wasch-/ Gefrieranlagen) wurden die Bürger angeregt, sich ähnliche Gerätschaften für den eigenen Haushalt anzuschaffen.
Das gute Beispiel wirkte überzeugend. Noch stehen wir am Anfang einer neuen Epoche ..."
Ende der 60er Jahre - die Einkommen waren kräftig gestiegen, die Geräte durch Massenproduktion billiger - setzte die Individualisierung auf breiter Ebene ein.
Nachdem man die Errungenschaften der modernen Gemeinschaftshäuser nutzen und schätzen lernte, wollte man nun Gefriertruhen und Waschmaschinen zu Hause selbst besitzen.
Elektrische Geräte wie Staubsauger, Waschmaschine, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Heimwer- kergeräte und Unterhaltungselektronik hielten Einzug in die Haushalte,
wodurch wiederum anderen Produkten oft erst der Weg geebnet wurde. Die Erfindung des elektrischen Staubsaugers z. B. verhalf dem Teppichboden zum Siegeszug auf bundesdeutschen Fußböden.